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Fachpresse Kongress 2017: Neue Horizonte erschließen – die Zukunft aktiv gestalten

… so das Motto der Fachpresse am 17./18. Mai 2017 “umme Ecke” der Frankfurter Messe, die im Oktober wieder Heimat der Buchmesse sein wird. Der Kongress wechselt derzeit zwischen Berlin und Frankfurt hin und her, den beiden Standorten der Träger-Vereine (VDZ für die (Fach-)Zeitschriften und Börsenverein des Deutschen Buchhandels). Dieses Jahr war Frankfurt dran, mit 580 Teilnehmern, das entsprach knapp Berlin im Vorjahr. Die Veranstalter versuchen, den Wechsel durchzuhalten. (Parallel fand allerdings die imex Messe statt, was die Übernachtungspreise verteuerte ….) Interessante Location war geboten, das kap Europa, quasi am Haupteingang der Frankfurter Messe.

Faktenreicher wie launiger Einstieg
„In einer Welt, in der Fakten und Behauptungen zunehmend verschwimmen, steigt der Bedarf an hochwertigen Fachinformationen. Wir Fachmedienhäuser tragen diesem Bedürfnis mit zeitgemäßen, kundenorientierten Lösungen Rechnung und sind ein unverzichtbarer Player auf dem immer größer werdenden B2B-Medien- und Informationsmarkt“, so Stefan Rühling in seinem Begrüßungs-Statement, Sprecher der Deutschen Fachpresse und ergänzt: „Im Jahr des 25-jährigen Jubiläums der Deutschen Fachpresse sehe ich mit ganz besonderer Freude, wie vielfältig und aktiv unser B2B-Netzwerk ist.” Und vonseiten des Mitveranstalters VDZ dieses Statement: „Die ganze Welt der Wirtschaft bildet sich in der Fachpresse ab, in der jüngsten Fachpresse-Statistik wurden rund 4.000 Fachzeitschriftentitel gezählt. Die Fachpresse ist alles, sie findet jede Nische. Sie ist Deutschland, sie steht für unser Land und für das, was es zusammenhält“, so VDZ-Präsident Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, der sich “den doppelten Watson” erlaubte (Richter auf Hawaii, der zu dem Zeitpunkt Donald Trumps Einreise-Dekret erneut abgeschmettert hatte – und jener von IBM, Künstliche Intelligenz). Beim einen wie beim anderen Redner fand sich so auch gleich die Verbindung zur Weiterbildung (siehe dazu auch die Charts am Ende des Berichts).

Blick über den Tellerrand …
“Leben und arbeiten in der Umgebungsintelligenz” war der Titel der Auftakt-Keynote von Yvonne Hofstetter (Teramark Technologies, mit dem Hinweis darauf, dass KI keineswegs eine Kopie des menschlichen Gehirns und seiner kognitiven Vorgehensweise sei)). SoM sind Werbe-Plattformen, kein Hort der Meinungs Freiheit. Relevanz entstehe schlicht je nach Quantitat der Datenströme, siehe Filterblasen & Echokammern… Profiling allerorten, dito scoring: Grenzen werden überschritten, aus der Analyse Big Data mit vorab manifestiertem bias. Vorsicht vor dem sehr speziellen Verfassungsverständnis silicon valley = „liberty“ ua via Algorithmus (statt Menschenwürde in Europa).
Im Anschluss richtete Haymarket-CEO Kevon Costello den Blick auf den englischsprachigen B2B-Medienmarkt und die Strategie seines Hauses. Das Medienhaus schaffte seine Transformation binnen 7 Jahren aus 60% Print nun überwiegend digital, dazu “face-to-face” via Kongressen & Co., plus Daten, in 3 „chosen markets“: Motor, Marketing Communications, Medizin.

Raus aus der Blackbox!
Warum Technologie eine Schlüsselkompetenz für Fachmedienhäuser ist, erläutert York von Heimburg (IDG Communications Media). Er hatte sich ein etwas anderes Format gewünscht, als “Interview”, geführt vom Moderator (und Börsenblatt-Chefredakteur) Dr. Torsten Casimir. Ein paar Stichworte aus des Redners engagiertem Beitrag: Technologen raus zum Kunden, begleitet vom Verkäufer, nach vorherigen Trainings! Allerdings habe das so seine psychologischen Grenzen, bedingt durch das O-1-2-Denken… Plattformen aufbauen und nutzen, ggf von anderen. Agil handeln! One company statt Gesellschaften, Abteilungen etc
(“Auf dem Weg in die Blackbox-Gesellschaft?” fragte sich denn auch Dr. Michael Roesler-Graichen in seinem Börsenblatt-Online-Beitrag am ersten Kongress-Tag (17.05.2017), zudem von einem Referenten für einen früheren Kommentar gelobt. Bezug war York von Heimburg (IDG), der in zwei seiner fünf Charts allerdings gegenteilig “Raus aus der Blackbox” gefordert hatte (für Manager wie für “Technologen” in Medienhäusern, gemeint primät Developer). Also die klassische Forderung, die Kunden-Perspektive einzunehmen und danach (weiter) zu entwickeln, was das Zeug hält. Erinnert hat mich das zudem an die Blackbox von Manfred Chr. Grubert, dem früheren Verleger von English Standard, au seiner Zeit, die mehr der Haptik frönte (siehe dazu auch NMK 2017 in München, Bericht folgt).)

Noch mehr Perspektiven …
Birte Hackenjos (Haufe Gruppe) ging auf agile Arbeitsmethoden ein, Beispiel Hochsprung = Schwerpunkt verlagern. Zentral seien Werte, Prinzipien, also Kultur! Disziplin, Kommunikation…
Dr. Andreas Siefke (Content Marketing Forum, Bissinger +) erläuterte Content-Marketing-Trends. Strikt redaktionell seien die Inhalte, im Allgemeinen finde das jeweilige beauftragende Unternehmen nicht statt (Allianz? Siehe allerdings 12 Themen aus Sicht der Kunden), ggf nur im Abbinder, siehe Bewegtbild, etwa auf Youtube! 290 Mio von gesamt 6,9 Mrd. Markt, 200 Mio. Corporate books, auch crossmedial, siehe 150 Jahre tüv. Trend Youtube, influencer… Blogging!
Die Abschluss-Keynote hielt Philipp Thurmann (Buddybrand), der zeigt, wie Medienhäuser dem Zeitalter der Informationsüberflutung begegnen können: Eine entscheidende Funktion, die (so meine Worte) jener primären des menschlichen Gehirns nur allzusehr gleicht: Filtern, und zwar wohl kuratiert …

Weiterbildung von und für Fachpresse-Menschen:
Den zweiten Tag belebten traditionell die diversen Fach-Sessions z.B. zu Content-Marketing, Vertrieb und Webinare – also Weiterbildung mithilfe von eLearning-Formaten: So können Weiterbildner von jener Branche lernen, die Seminare & Co. vor einigen Jahren als relevante “Content-Vermittlung” fürs eigene Publikum erkannt hat :-) … Experten-Wissen, darum geht es! Kunden von Fachmedien-Häusern suchen Lösungen statt Produkte ….
Für alle, die nicht am Kongress teilnehmen können, bietet erstmals ein Live-Blog aktuelle Eindrücke. Den Live-Blog, Pressefotos und alle weiteren Informationen zum Kongress der Deutschen Fachpresse 2017 unter: www.deutsche-fachpresse.de/kongress.

Fortsetzung folgt …
Save the date: 16./17. Mai 2018 FPK in Berlin. Auf dem Laufenden bleiben>>.
Und davor am 20. Juni in Berlin die große Jubiläumsfeier, zu der neben den Mitgliedern u.a. auch Vertreter jener Märkte eingeladen sind, die in der Schickler-Studie 2016 als relevant identifiziert wurden, nämlich B-2-B-Medien

“Ein öffentlicher Science Slam unter dem Jubiläumsmotto „Power für mein Wissen“ bildet den unterhaltsamen Abschluss des Abends”, so der Verein Fachpresse.

Hanspeter Reiter



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