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Von der ansteckenden Dynamik zwischen unseren Gehirnen

Am 25. April hielt Gaby Baller bei einer Veranstaltung der Regionalgruppe Hannover einen Vortrag über das Phänomen Spiegelneurone. Mit Gaby Baller referierte eine Spezialistin, die sich sowohl mit Führungs- als auch medizinischen Fragen beschäftigt. 

Erst seit Kurzem arbeiten Experten, die die Frage beschäftigt, was gute Führungskräfte auszeichnet, mit Gehirnforschern zusammen. Sie wollen gemeinsam lernen und wissen, was biochemisch im Gehirn geschieht, wenn Menschen interagieren. So hat die Forschung vor einigen Jahren die Spiegelneurone entdeckt, von denen das menschliche Gehirn Hunderte Milliarden besitzt.

Das Faszinosum Spiegelneuron
Spiegelneurone sind Nervenzellen im menschlichen Gehirn, die während des Beobachtens eines Vorgangs erstaunliche Potenziale entfalten: Sie lösen genau die gleichen Impulse aus, die entstünden, wenn sie diese Aktion selbst durchführten, aber wozu? Durch Spiegelneurone lernt der Mensch. Aber die Fähigkeit, zu spiegeln, braucht einen Partner. Beim Baby ist es die Mutter bzw. eine Bezugsperson, welche die Spiegelneurone aktiviert. Mithilfe der Spiegelneurone lernen Kinder u.a. die Gefühle der anderen nachzuempfinden, was gemeinhin Mitgefühl genannt wird. Forscher gehen davon aus, dass zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr die Spiegelneurone vollständig entwickelt sind. Ab diesem Zeitpunkt sieht das Kind auf seine eigene Weise und unabhängig die Welt. Spiegelneurone werden z.B. bei Kleinkindern sichtbar, wenn ein Kind beginnt, seine Mutter zu trösten. Es erkennt und spiegelt damit, dass seine Mutter traurig ist. Also tröstet das Kind seine Mutter.

Die Spindelzellen und oszillierende Zellen
Erst vor wenigen Jahren wurden die Spindelzellen beim Menschen entdeckt. Diese unterscheiden den Mensch von nahezu allen anderen Lebewesen. Spindelzellen sind ungewöhnlich groß und haben einen entsprechend langen Körper. So geben sie „Botschaften“ besonders schnell weiter. Bisherige Forschungsergebnisse legen nahe, dass Spindelzellen das intuitive Verhalten bei sozialen Interaktionen kontrollieren und steuern, zum Beispiel die Empathie. Weil sie äußerst schnell agieren, steuern sie das Verhalten von Menschen in komplexen sozialen Umfeldern sehr schnell. So werden in Echtzeit und fast zeitgleich mit der Begegnung Bauchentscheidungen über den anderen Mensch gefällt.Auch sogenannte oszillierende Zellen, die den körperlichen Abstand???(das ist nicht wissenschaftlich) von Menschen regeln, gehören zu den spezifischen Gehirnzellen, die soziale Interaktionen mit anderen steuern. Wer vorbildliche und erfolgreiche Führungskräfte erlebt, kann förmlich sehen, wie sie ihre „sozialen Gehirnzellen“ einsetzen und dabei ihre Mitarbeiter anregen. Dies birgt Potenzial für die zukünftige Entwicklung von Führungskräften.

Die Spiegelneurone in der Medizin
Gerade die Medizin nutzt bei der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten die Funktionsweise der Spiegelneurone. Indem Patienten bestimmte Handlungen verfolgen, werden sie in die Lage versetzt, diese selbst auszuüben bzw. wieder zu lernen. Die Ursachen einiger neurologischer Erkrankungen wie Autismus vermutet die Forschung in der Dysfunktion von Spiegelneuronen. Auch für die Linkshändigkeit und einige psychische Erkrankungen wollen manche Wissenschaftler die Spiegelneurone zur Verantwortung ziehen. Inwiefern diese Thesen mögliche Chancen darstellen, ist bislang nur unzureichend erforscht. Aber die Zukunft wird uns lehren, wie Spiegelneurone erfolgreich genutzt werden können. 



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