2. Treffen der GABAL e.V. RG Rhein/Main
Das Internet ist mittlerweile schwer überschaubar geworden. Alles Neue auszuprobieren, damit man sich eine Meinung bilden kann, ist schlicht unmöglich. „Bewältigung der Komplexität durch Musterbildung“ lautet momentan die bestmögliche Devise.
Und genau das haben wir auf dem 2. RG Rhein/Main Treffen auf interessante Weise gemacht.
Gedacht war, dass die Referentin Monika E. König uns etwas über MOOCs erzählt. MOOCs sind für jedermann zugängliche Kurse im Internet, die auf sehr große Teilnehmerzahlen ([lt]150 Personen) ausgelegt sind.
Sie werden von namenhaften Universitäten und Bildungseinrichtungen teilweise kostenfrei angeboten und das Konzept hat es mittlerweile bis in die klassischen Online- Medien geschafft (Die Zeit: http://tiny.cc/zeit-mooc).Es gibt sogar Sponsorenprogramme zur Förderung von MOOCS im Internet unter http://moocfellowship.org, und so auch eine kleine Übersicht über die unterschiedlichsten Angebote.
Höchste Zeit, da mal jemanden kommen zu lassen, der im Internet wohnt und sich dort auskennt.
Monika E. König, Mitarbeiterin der FH Frankfurt im Bereich social Media und e-Learning, hat das Internet als Quelle des eigenverantwortlichen Lernens für sich entdeckt und vor langer Zeit den Status der Rezipientin verlassen, um zur Publizistin aufzusteigen (Blog: http://lernspielwiese.com/ Twitter:@mons7( http://lmgtfy.com/?q=mons7 ))
Am 2. RG Treffen ließ sie die anwesenden GABAListen und ihre Gäste gedanklich zwei MOOCs planen. Eines mit einem vorher feststehenden Lerninhalt, einen sogenannten „xMOOC“. Das „x“ steht dabei für „Extesion“ und dient traditionell als Erweiterung für bestehende Präsenzveranstaltungen z. B. von Universitäten.Das zweite war der „cMOOC“. „C“ steht in diesem Falle für „conectivism“. Das Lernen geschieht über die Verbindung der Lernenden, durch den Austausch, Diskussion und die gegenseitige Inspiration, und der damit verbundenen Erkenntnissen.
Über diese zweite Form der Onlinekurse kam die Sprache auch auf die Werkzeuge, die zu einer Vernetzung im Internet nötig sind, wie z.B. Twitter, Blogs und bestehende social media Plattformen wie Google+ und Facebook.Zu diesem Teil des Abends ließ sich aus der Metaperspektive ein höchst interessantes Phänomen beobachten.Während Monika E. König die neuen Werkzeuge mit den dazugehörenden Techniken vorstellte setzte bei den erfahrenen „alten Hasen“ des Präsenztrainings ein Wiedererkennungsprozess ein!
„Eure Hashtags sind doch quasi dasselbe, wie die Pappkärtchen, die an die Moderationswände beim Brainstorming gepinnt werden, um die gesammelten Informationen zu sortieren“. „Ein Blog ist sowas wie ein öffentliches Lerntagebuch, mit Platz für Nachhilfe…“. „Einen cMOOC zu veranstalten ist doch im Grunde ein ganz normaler Moderationsprozess, wenn es ein zentrales Blog als Anlaufstelle gibt…“ Ebenso blitzte hin und wieder der konstruktivistische Gedanke durch. Man braucht als Teilnehmer eines MOOCs nicht alle Publikationen von jedem Teilnehmer lesen. Man setzt sich mit dem auseinander, was man bekommt, und Lernen ist schließlich das, was jeder einzelne am Ende für sich mitnimmt. Individuelle Weiterbildung ohne die schulische Messlatte der vergleichenden Abschlussprüfung. Und so haben an diesem Abend ein paar Muster zueinander gefunden. Die der Präsenzveranstaltungen haben sich mit ihren Äquivalenten aus dem virtuellen Raum bekannt gemacht und die Exotik virtueller Lernwelten ist ein kleines Bisschen vertrauter geworden, denn auch dort wird nur mit Wasser gekocht.
Ich bedanke mich bei der Referentin Monika E. König genauso, wie bei allen Teilnehmenden, denn durch das gemeinsame gedankliche Experimentieren, die Diskussionen und dem Austausch ist ein toller Abend entstanden.
Deshalb freue ich mich schon jetzt auf die nächste Veranstaltung am 23. August 2013 ab 18:00 Uhr.
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