Trust me – Warum wir anderen vertrauen sollten.
Die Veranstaltung am 6. Mai 2025 fand in den Räumen der Buchhandlung Leuenhagen&Paris in Hannover statt.
Im Sinne der Aktivierenden Lehrmethoden bei GABAL, möglichst die Teilnehmenden aktiv einzubeziehen, war mit der Referentin, Karin Lausch abgestimmt, sich möglichst viel mit den ca. 40 Teilnehmenden auszutauschen, also weniger Vortrag. So habe ich in der „Lesung“ Trust me – Warum wir anderen vertrauen sollten, mit Karin Lausch, Hamburg, u. a. die Rolle des Lesenden übernommen. Karin Lausch ist Autorin des im Haufe-Verlag erschienenen Buches: „Trust Me – Warum Vertrauen die Zukunft der Arbeit ist“, das auf den SPIEGEL-, Börsenblatt und Manager Magazin-Bestsellerlisten der Wirtschaftsbücher platziert war.
Bei der Vorbereitung der Veranstaltung fiel mir das Wort „Vertrauen“ im Alltag häufiger auf, selektive Wahrnehmung halt. Wir sind uns nicht bewusst, dass wir alltäglichen Ereignissen unbewusst mit Vertrauen begegnen: Vertrauen, dass jemand pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt erscheint, dass andere Verkehrsteilnehmende bei Rot halten, Vertrauen in einen Handwerker, Vertrauen in die Lebensmittel, in die Stromversorgung in Spanien, oder das Vertrauen der Anwesenden in die Veranstalter, dass sie heute nützliche Informationen zum Thema Vertrauen geben, Vertrauen im politischen Kontext …
Die Vertrauensfrage stellt sich häufiger als es uns bewusst ist: „Wir vertrauen blind links und vertrauen weniger bewusst. Vertrauen ist nicht nur ein „philosophisches“ Thema. Es hat vielmehr handfeste Auswirkungen auf uns, auf unseren Alltag, den Beruf (Arbeiten in Projekten, zugesagte Leistungen von Kollegen und Freunden) und das Wirtschaftsleben. Die Kompensation fehlenden Vertrauens kostet Geld, Absicherung und Kontrolle kosten Zeit und Nerven – Vertrauen ent-lastet!
Der Titel des Buches TRUST ME ist ein Akronym. Es steht für
T = Transparenz
R = Reflexion
U = Unterstützung
S = Sinn
T = Termintreue
M = Menschlichkeit
E = Ehrlichkeit
Zu einigen Punkten wurden Texte aus dem Buch gelesen, erläutert und diskutiert: Transparenz, Feedback, Wofür Misstrauen eine Lösung ist, der Ratschlag, Sinn, Ehrlichkeit. Ausführlicher wurde über den Zusammenhang der fünf Bereiche der Emotionalen Intelligenz (Selbstwahrnehmung, Selbstregulation, Motivation, Empathie, soziale Kompetenz) und Kompetenzen bezüglich des Bildens von Vertrauen bzw. Misstrauen gesprochen.
Vertrauenssituation wahrnehmen, beurteilen, Vertrauen entwickeln ist das Ergebnis des Zusammenspiels der Kompetenzen:
- Empathie: Situationen wahrnehmen: Wie ist die Vertrauenssituation, kann ich jemandem vertrauen, vertraut er mir, warum vertraut jemand mir nicht?
- Kommunikationsfähigkeit: Die Fähigkeit und die Bereitschaft, Vertrauensdefizite anzusprechen
- Konfliktfähigkeit: Die Fähigkeit und die Bereitschaft Konsequenzen zu ziehen, wenn Vertrauen nicht entgegengebracht, wenn man jemandem nicht vertrauen kann/möchte.
- Umgang mit Veränderungen: Wie gehe ich damit um, wenn ich jemandem das Vertrauen entziehe?
Das Fazit: Für den Umgang mit Vertrauen, für bewusstes Vertrauen und natürlich auch Misstrauen braucht es die Entwicklung von Kompetenzen, u. a. die vier erwähnten.
Zum Abschluss gab Karin Lausch auf die Frage: „Wie lauten deine Empfehlungen, wenn dich jemand nach drei einfachen Tipps fragt, wie er/sie Vertrauen in sich und andere aufbauen kann?“ diese Empfehlungen:
1. Selbstwahrnehmung: Wie bin ich selbst in Sachen Urvertrauen, Menschenbild und Erfahrungen im Leben aufgestellt? Der erste Schritt ist, sich selbst zu reflektieren.
2. Die Vertrauensfähigkeit offenlegen: Wenn ich weiß, wie ich aufgestellt bin, kann ich dies kommunizieren und mich damit verletzlich zeigen. Ich kann anderen sagen, dass es mir gerade schwer fällt, mir selbst oder ihnen zu vertrauen. Oft mindert das schon das Nichtvertrauen und es entsteht Verbindung, wodurch Vertrauen wächst.
3. Partner in Crime suchen: Wenn wir uns kleine Ziele stecken, um besser loszulassen und mehr zu vertrauen, dann sollten wir das gemeinsam mit anderen tun. So können wir uns gegenseitig darauf aufmerksam machen, wenn wir wieder in alte Muster geraten.
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