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Zeiten Bilder

Autor Barbara Klemm
Verlag Schirmer Mosel
ISBN 978-3-829-60877-0

…mit einem Vorwort von Norbert Lammert und einem Nachwort von Barbara Catoir, in englischer Sprache als Einleger.

Klassische Fotografie
… in Schwarzweiß – und dennoch mit vielerlei Untertönen, Situationen und Verhalten treffend einfangen, das zeichnet diese Foto-Künstlerin (und –Journalistin) treffend aus – auch und gerade für die FAZ. Die FAZ war traditionell zurück haltend, was Bilder anging. Ich erinnere noch gut, wie meine Frau quasi entsetzt aufjaulte, als erstmals ein Bild die Titelseite zierte … Konsequent SW – und das ist es auch, was „Zeiten Bilder“ auszeichnet: „Die Photojournalistin Barbara Klemm (geb. 1939) hat mit ihren Schwarzweiß-Bildern, die sie von 1970 bis 2005 für die Frankfurter Allgemeine Zeitung aufnahm, ein unvergleichliches bebildertes Geschichtsbuch der Bundesrepublik Deutschland geschaffen. Ob beim legendären Zusammentreffen Leonid Breschnews mit Willy Brandt in Bonn 1973, bei den Protesten gegen die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Mutlangen 1983 oder in der euphorisierten Menge am Brandenburger Tor am 9. November 1989 – stets ist es der Photographin gelungen, im entscheidenden Moment auf den Auslöser zu drücken. So schuf sie Bilder fürs kollektive Gedächtnis, die teilweise – mit Künstlerportraits, Reisereportagen und Museumsbildern – weit über das Politische hinausgehen und immer von gesellschaftlicher Relevanz sind.“ Volle fünf Jahrzehnte sind eingefangen, von 1969-2019, thematisiert in drei Teilen: Deutschland, Die Welt, Die Kunst.

Vielfalt pointiert
Geschichte findet Betrachter hier in Geschichten pointiert – und porträtiert, bewusst diesseits von buntem Farbenspiel, zugleich jenseits davon: Back to the roots? Hier erkennbar „forward to the roots“! Denn so kann sie fokussieren, was sie je zeigen will, fern jeden Ablenkens durch Farbenspiele: „Ihre Portraits von Politikern, Schriftstellern, Musikern und bildenden Künstlern stehen neben Reportagen über Alltag und Gesellschaft an den Kulminationspunkten der Welt: Ost- und Westeuropa, Russland, Iran, Indien, Südafrika, Chile, Peru, Bolivien, Kuba und USA. Scheinbar einfache Mittel – analog, schwarzweiß, ohne Stativ und Blitz, selbstentwickelte Abzüge ohne Beschnitt auf Barytpapier – prägen den Stil dieser passionierten Bildchronistin, deren unverzichtbaren ästhetisch-pädagogischen Beitrag zu unseren Sehgewohnheiten wir zu ihrem 80. Geburtstag mit diesem opulenten Bildband feiern. Herzlichen Glückwunsch, Barbara Klemm!“ Auf 240 Seiten 212 ihrer exzellenten, treffenden Aufnahmen – das ist wahre Bildkunst in einem Kunst-Bildband! Gar einen (von Christo und Jean-Claude) verhüllten Reichstag gibt es zu betrachten (S. 258), im Teil III „Die Kunst“ (S. 254ff.), nach I „Deutschland“ (S. 17ff.) und II „Die Welt“ (S. 88ff.). Zugreifen – und auf beeindruckende Weise erinnert werden oder sich vor Augen führen, was alles geschehen ist, in diesen 50 Jahren. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter