Wut und Liebe
Autor | Martin Suter |
Verlag | Diogenes |
ISBN | 978-3-257-07333-1 |
Vergnügliche, spannende, durchaus nachdenklich machende 300 Seiten. Mal ein Suter der etwas anderen Art – gerade, wenn Leser die Serie rund um Johann Friedrich („von“) Allmen gewohnt ist . Was zeigt, wie vielseitig dieser Autor schreiben kann…
Ist das cosy crime
…in Bestform – oder doch (fast) ein Krimi / Thriller noir? Nun, das mag Leser selbst entscheiden! Jedenfalls hatte ich zwei spontane Assoziationen – die erste beim Sehen des Titels („Schuld und Sühne“, zum Titel siehe u.a. S. 229 „Gegen Wut hilft Liebe“), die zweite nach vielleicht einem Drittel der Lektüre: Der Haupt-Charakter hat a bissal was von Highsmith´ John Ripley, übrigens in deutscher Sprache beim selben Verlag erschienen … Doch jetzt zur Story: „Noah ist ein Künstler Anfang dreißig. Das Gehalt seiner Freundin Camilla reicht knapp für sie beide. Camilla jedoch hat sich mehr vom Leben erhofft, weshalb sie sich von Noah trennt. Es ist eine Kopfentscheidung, doch wann, wenn nicht jetzt, soll sie ihre Zukunft in die Hand nehmen? Um seine verlorene Liebe zurückzugewinnen, ist Noah zu allem bereit. Als eine ältere Dame ihm die Chance bietet, zu einem Vermögen zu kommen, lässt er sich auf den zweifelhaften Deal mit ihr ein.“ Nun, manchmal ist alles anders als es scheint – so ergeben sich auch hier nach und nach diverse Volten. U.a. rund um seinen Künstlerfreund Bernhard, der sich ein Pseudonym zugelegt hat (weil er Fritz Reiter hieß, S. 36f. etc., na dann …) – und natürlich zu Pat und Pete, den beiden Ex-Partnern einer RA-Kanzlei (S. 104ff. etc.), verbunden zunächst einmal via der älteren Dame Betty, später dann auch via… Nix da, Spoiler entfällt!
Welchen Wolf fütterst du?
Auch an jene Story (vom schwarzen und vom weißen Wolf) fühlte ich mich zwischendurch erinnert (siehe dazu u.a. The Grey Wolf von Louise Penny): Denn natürlich gibt´s Bonmots und Anekdoten, siehe etwa (S. 164) zum Verhalten gegenüber Menschen: „Es gibt zwei Arten, größer als die andern zu werden: über die andern hinauszuwachsen – oder die andern klein zu machen.“ Nun, jeder Mensch entscheide(t) – für sich wie auch für „die andern“… Noah jedenfalls tut zunächst weder das eine noch das andere, frei davon, ambivalent zu sein (ja, scheint zu gehen…) – um sich schließlich doch für Variante 1 zu entscheiden, seinen Weg als Künstler selbst zu gehen (S. 266ff.)! Ach ja, warum ich mich am Schluss auch noch an Charles Lindbergh erinnert gefühlt habe, mag Leser sich tunlichst selbst erlesen … Neugierig geworden? Na, das Lese-Vergnügen mögest du dir gönnen! Evt. auch auf diese Weise, gleich erweitert um persönliches Erleben des Autors:
Die Premieren-Tour
…mit Martin Suter live gibt´s in deutschen Städten im September und Oktober 2025, siehe hier: https://www.martin-suter.com/der-schriftsteller/wut-und-liebe-tour-2025/ – unter dem Motto „Auf Liebeskummer folgt Verzweiflung. Auf Wut einer kühner Deal“, voila… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de