Wrong Turn
Autor | Lars Vollmer |
Verlag | orell füssli |
ISBN | 978-3-280-05527-4 |
„Warum Führungskräfte in komplexen Situationen versagen“ und wie sich das ändern ließe, darum geht es in diesem Band. Konsequent teilt der Autor seinen Inhalt in die beiden Teile „wrong“ – was läuft falsch und wieso eigentlich? – und „turn“ – was tun, das zu ändern? Da lernt Leser mehr über (wrong): Kostenrechnung für Wetterfrösche – Glaubensdruck – Denn sie wissen, was sie tun – Clipper-Route und „Wie Brandschutz Brände verursacht“. Weiter geht es mit (turn) Warum schlechte Modelle gut sind – Termintreu ohne Puffer – Entscheiden, ohne zu entscheiden, Mission Impossible hin zu „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“. „Go your own way“ ist die Empfehlung in Form eines Epilogs … Viel zum Nachdenken liefert Vollmer, etwa zum Stichwort „Der intelligente Irrtum“ (S. 62ff.): „Dazu ein klassisches Beispiel: Wenn die Mitarbeiter zufrieden sind, erhöht sich das Betriebsergebnis. Das könnte richtig sein … Aber mindestens genauso viele Argumente sprechen für den umgekehrten kausalen Zusammenhang, dass ein großer wirtschaftlicher Erfolg der Firma sich außerordentlich positiv auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter auswirkt.“ Tja, ein Plädoyer, scheinbar eindeutige kausale Zusammenhänge zu überprüfen statt stur Dogmen zu folgen?! Doch mag Sie trösten, dass auch der Autor bereit ist, Perspektiven zu wechseln, siehe (zum Einstieg in „Turn“) „Warum schlechte Modelle gut sind“ (S. 124ff.). Und leitet ab, um dem Begriff „Komplexität“ (Sie erinnern den Untertitel des Buches?) das zu nehmen, was uns frösteln lässt: „Ich verrate Ihnen, worin der Ausweg besteht: Sie müssen endlich wieder selber denken. Und selber entscheiden.“ (S. 127) Und er bringt Beispiele dafür, mit Begründung, etwa in einer Art Prozessanalyse – siehe Fracht-Abfertigung am Terminal (S. 157ff.), sehr illustrativ! Fazit von mir? Provozierend, doch akzeptierbar, weil Lösungs-Vorschläge folgen. Schön auch für Trainer und Berater zur Führungsfragen … HPR