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Wolfsschlucht

Autor Andreas Föhr
Verlag Knau
Seiten 978-3-426-51704-8

Hoi, das ist mal eine gelungende Mixtur aus Krimi und Komödie, fast eine Satire auf „den Krimi“: Lokal angesiedelt, bringt er „zugroasten“ Lesern wie Touristen einen interessanten Teil bayerischer Lande näher und karikiert ein wenig die ländliche Polizei. Dabei gestattet sich der Autor durchaus knackige Thriller-Phasen, wenn etwa das primäre Opfer auf der Flucht durch die Wolfsschlucht unter anderem – eben einem Wolf begegnet. (Witziger Weise wird gerade zurzeit wieder über zugewanderte Wölfe in den Medien berichtet …). So fasst der Verlag selbst die Story zusammen: „Ende April am Tegernsee: Kommissar Clemens Wallner ermittelt in gleich zwei mysteriösen Fällen: Ein Bestattungsunternehmer versinkt mitsamt seinem Leichenwagen in der Mangfall, während gleichzeitig eine junge Frau verschwindet. Ihr Wagen wird kurz darauf im Gebirge gefunden – aufgespießt von einem Maibaum. Im Lauf der Ermittlungen stellt sich heraus, dass beide Ereignisse auf eigenartige Weise zusammenhängen – und dass bei beiden Wallners anarcho-bayerischer Kollege Leonhardt Kreuthner seine Finger im Spiel hat, dem diesmal ein genialer Plan für einen Maibaumklau aus dem Ruder gelaufen ist.“ Äh, schon ein wenig seltsam, gell. Wobei Kreuthner es immer wieder schafft, entscheidend zum Fortgang der Ermittlungen beizutragen, wenn er einen weiteren Versuch unternimmt, seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen. Was naturgemäß nur gelingen kann, weil ein wenig Amigo-Gehabe halt tatsächlich mitspielt … Leser freue sich auf ein abwechslungsreiches Geschehen auf fast 400 Seiten, dessen Auflösung weit jenseits der Erwartungen liegt, versprochen: Der Autor hat sich wirklich was einfallen lassen, bis zuletzt zu verwirren – und dem Kommissar noch ein spezielles Heureka zu vermitteln, klasse! Man könnte versucht sein, „der Kreis schließt sich“ zu zitieren … HPR

Hanspeter Reiter