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Wir schaffen das! Veränderungen erfolgreich in Gang setzen

Autor Wiesenbauer, Ludwig
Verlag sonstige
Seiten 200 Seiten
ISBN 978-3-407-36477-7
Preis 29,95

Selten brach ich bei der Lektüre eines Sachbuchs in Lachen aus. Und auch wenn zutreffen mag, was mir Freunde attestieren, nämlich einen „speziellen Humor“, bin ich doch zuversichtlich, dass es auch anderen Lesern so ergehen wird.

Ein breites Lächeln begleitet also diese Rezension; denn Dr. Ludwig Wiesenbauer vollführt mit den Dialogen zwischen seinem alter ego, dem Flaschengeist, seines Zeichen der Gründer der Dunkelbierbrauerei in Kleinberghofen, und dem Harvard Absolventen und Manager Jürgen Enders, dem „Jungchen“ (Flaschengeist), ein Mentor-Zögling-Verhältnis vor, wie humorvolles Lernen und Lehren in Szene gesetzt werden kann. Der Autor tritt, für nüchterne „Geister“, dort auf, wo die Lehr-Lerninhalte systematisch dargestellt werden.

Der Jungmanager Enders, der seine persönliche Karriere in dem belgischen Mutterkonzern am Horizont bereits ausmalt, hat den Auftrag, die Kleinberghofener Brauerei wieder in die Gewinnzone zu bringen und mit der belgischen Mutter zu vereinen, die die Dunkelbierbrauerei frisch adoptiert hat. Selbstverständlich stehen zahlreiche Fettnäpfchen und Fallgruben bereit, in die die junge Führungsperson hineintappt oder stürzt. Nach dem gründlich fehlgeschlagenen Entrée betritt, von Neugier getrieben, Herr Enders das Turmzimmer des Brauereigebäudes, zieht eine alte Dunkelbierflasche aus dem Staub hervor, öffnet sie – und erlebt, wie der Flaschengeist dieser Flasche entsteigt. Dieser entpuppt sich als hilfreicher Mentor seines „Jungchen“, und in außerordentlich vergnüglich zu lesender Weise schaffen sie beide, die Ziele zu erreichen.

Sachlich liegt der Akzent auf der Frage, wie eine grundlegende Veränderung initiiert werden kann, und hierin wieder fokussieren Geist und Mensch die Frage; was der Geschäftsführer eher mehr und weniger tun sollte, um alle Betroffenen zu Beteiligten, zu aktiven Mitstreitern und Agenten des Wandels zu machen. Gewiss, Profis mögen ab und zu die Nase rümpfen („Na, so simpel ist es dann doch nicht“) und zum Widerspruch ansetzen. Doch das ficht das Buch nicht an; denn die humorvoll und in einem humanistischen „Geist“ vorgetragenen Ausführungen erweisen sich als hilfreich und förderlich insbesondere für Praktiker und unter jenen vor allem für junge Manager und solche Personen, die einen fundamentalen Wandel in einer Organisation auslösen sollen/wollen. Professionelle und auch erfahrene Führungspersonen profitieren insofern, als sie auf zwar „selbst-verständliche“ Überlegungen und Handlungen, die gleichwohl gern der Vernachlässigung anheim fallen, hingewiesen werden und Anregungen erhalten, wie sie dies tun können.

Die Geschichte mit ihren unmittelbar praktisch anwendbaren Wissensblöcken habe ich im wörtlichen Sinn als reizend gelesen: Sie reizt zum Lachen, Lächeln und Lernen. Und schreiben sich genau diese Mischung nicht zahlreiche professionell Beratende als Credo zumindest auf die Fahne ihres Logos?

Mit Elke Heidenreich gesprochen: Bitte lesen!

Dr. Regina Mahlmann