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Wie man lehrt, ohne zu belehren

Autor Rolf Arnold
Verlag sonstige
ISBN 978 3 89670 838 0

LENA ist ein Akronym für Lebendiges und Nachhaltiges Lernen. Diesem Programm folgt der renommierte Professor für Pädagogik, der zudem als systemischer Berater arbeitet und an verschiedenen Hochschulen lehrt. Seine Leidenschaft dafür, ein Lehr-Lern-Konzept zu entwerfen, das als Grundlage und Anregung für weitere „Lernerfahrungen“ dient, wird sowohl an seinen Veröffentlichung sichtbar als auch an der Art, wie er dieses „Regel-Buch“ anlegt.  

Aufmerken lässt nicht in erster Linie der Kontext einer systemisch verstandenen Pädagogik und Didaktik, die sich sowohl in dem Lehr-Lern-Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen, sondern explizit auch in der Erwachsenenbildung, einschließlich der betrieblichen Weiterbildung, als effektiv erweist. Aufmerken lässt auch die Kombination von theoretischen Ausführungen und praktischen Anwendungsoptionen – unterlegt mit zahlreichen Beispielen. Ganz im Sinn des „Wir lernen ständig“ weist Rolf Arnold zudem auf die Unfertigkeit seiner als Leitlinien zu verstehenden Regeln hin: Sie sind für Dazulernen offen und insofern ein Work in Progress. 

Die Regeln bilden keine Rezeptologie, sondern kommen im Gewand von Imperativen daher, die beides transportieren: Eine fundierte Empfehlung im Sinn des „Achten Sie auf….“ als auch Appelle im Sinn des „Probieren Sie aus!“ Nicht zu kurz kommt dabei der Aufruf, das eigene Denken und Sprechen, die eigene Methode und Didaktik immer wieder systematisch auf den Prüfstand zu stellen. Denn zu gern werden die sprachlichen, begrifflichen und durch Erfahrungen geprägten „Gefängnisse“ als vertraute Kompetenzräume erlebt, die bestenfalls ein kleines Fensterchen zu anderen Ansätzen und Praktiken vorsehen und häufig geschlossen bleiben.

Das Konzept stellt auf die Rolle des Lehrenden als reflektierenden und praktisch vielfältig bewanderten Lernbegleiters ab, ferner auf das Selbstlernen (Fähigkeit und Fertigkeit; im Anhang finden Leser einige Methoden dazu), Freude am/beim Lernen, Erwerben von Kompetenzkompetenz ab, die in einem „Tableau“ übersichtlich dargestellt sind und einen grundlegenden Stellenwert für LENA haben.. Neben dem Rothschen „Bildung braucht Persönlichkeit“ spricht der Autor verschiedene Konzepte an (Lehrverständnisweisen, Methoden, Stile, Projektverständnis und –praxis, TZI) und verweist in seinen Appellen mit unterschiedlichen Akzenten eindringlich darauf, dass Lehrende dazu verpflichtet sind, ihre eigene „professionelle Kompetenzentwicklung“ stets nicht nur im Auge zu haben, sondern ihr praktisch Ausdruck zu verleihen. 

Checklisten, Beispiele, Übersichten und Methodenskizzen ermuntern zusätzlich zu den instruktiven Erörterungen und Darstellungen dazu, LENA bereits in der Lektüre zu praktizieren. 

Ein „kluges“ Buch – eine lebendige und nachhaltig anregende Lehr-Lern-Aufforderung, von der auch (oder vielleicht: gerade?) Trainer profitieren, die sich als Profis in der Weiterbildung verstehen! 

Hanspeter Reiter, www.dialogprofi.de

Hanspeter Reiter / Dr. Regina Mahlmann