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Wie man das Eis bricht

Autor Leil Lowndes
Verlag mvg
ISBN 978-3-86882-469-8

Die Autorin liefert in diesem prall gefüllten Taschenbuch „92 Wege, um mit jedem ins Gespräch zu kommen und Vertrauen aufzubauen“. Und somit Steilvorlagen auch für alle, die „Kommunikation“ in ihrem Portefeuille haben, als Weiterbildner jeglicher Couleur: Muster, Situationen, Formulierungen – Ideen aller Art halt. Seine Tipps für „Erfolg in allen Lebensbereichen – in Liebe, Leben und Beruf“ hat er dabei in mehrere Kapitel gebündelt: Wie man alles, was man will, von anderen bekommt (oder es zumindest versucht), als Einleitung – Wie man Leute fasziniert, ohne auch nur ein Wort zu sagen – Woher man weiß, was man nach „Hallo“ sagen soll – So redet man wie ein VIP – So gehören Sie überall dazu – So klingen Sie, als würden Sie Ihrem Gesprächspartner gleichen wie ein Ei dem anderen – Der Unterschied zwischen klugen Komplimenten und törichten Lobhudeleien – Eine Direktleitung ins Herz – Eine Party „bearbeiten“ wie ein Politiker – Wie man die gemeinste gläserne Decke durchbricht. Da findet Leser naturgemäß auch eine Menge Glaubenssätze, die hilfreich sein können oder zu durchbrechen sind, gepaart mit vielerlei Affirmativem. Interessant etwa die „Wasndas“-Frage, mit der Sie nach Ungewöhnlichem fragen können, das Ihnen an einer Person (oder im Raum) auffällt. Hierfür gilt, was Lowndes auch sonst gerne spielt: Kommunikation ist mindestens zweigleisig. Will sagen, wenn Sie selbst ein ungewöhnliches Accessoire mit sich tragen, geben Sie anderen Personen die Chance, Sie selbst mit der „Wasndas“-Frage anzusprechen … (S. 69ff.)  Statt zu fragen „Und, was machen Sie so?“ (oder ähnlich), empfiehlt die Autorin (S. 108f.): „Womit verbringen Sie den Großteil Ihrer Zeit?“ – das gebe die Möglichkeit, aus dem eigenen Fundus zu wählen: Job, Hobby, Familie … An anderer Stelle kommt die „gesprungene Platte“ ins Spiel, die Sie vielleicht von Ihren Kindern kennen: „Papa, darf ich fernsehen?“ – egal auf welche Antwort(en), wird das konsequent wiederholt. „Versucht jemand hartnäckig, Sie zu einem unwillkommenen Thema auszuhorchen, wiederholen Sie einfach Ihre ursprüngliche Antwort. Verwenden Sie die exakt gleichen Worte und den exakt gleichen Tonfall“ (S. 143). Gilt übrigens auch für Verkaufs-Verhandlungen, etwa zum Thema „Preis“ – schöne Variante fürs Reagieren auf Einwand-Fragen … Selbst- und Fremdbild? Da gibt es die Variante „Das Grabstein-Spiel“ (Technik No. 59, S. 229), woraus dann Retour-Kutschen an Empathie entstehen können (Spiegeln aus dem NLP, Paraphrasieren, Liebeserklärung „… weil“ usw.). Gutes Timing (S. 248ff.), Vermeiden ungünstiger Themen (S. 108) oder schlichtes Beobachten nonverbaler Signale (S. 286ff.) dienen natürlich außersprachlich ebenfalls als Kommunikations-Verstärker. Hinweise auf gelingende Zusammenarbeit mit Dienstleistern folgen (S. 325ff.) ebenso wie für Transfer-Erfolg in die Praxis (z.B. abschließend S. 333): „Durch das Wiederholen von Handlungen schafft man Gewohnheiten. Ihre Gewohnheiten prägen Ihren Charakter. Und Ihr Charakter ist Ihr Schicksal. Möge Erfolg Ihr Schicksal sein.“ Immer aus dem Blickwinkel des bemerkenswerten Einstiegs-Bonmots. „Auf dieser Welt gibt es zwei Typen von Menschen. Der eine betritt einen Raum und sagt: „Nun, hier bin ich!“. Und der andere betritt einen Raum und sagt: „Ah, da bist du ja!“.“ Bedingt sehen wir hier Extras und Intros – vor allem aber: Seien Sie empathisch, dann kommt vieles andere wie von selbst … HPR

Hanspeter Reiter