Wie bildet sich die Weiterbildung?
Autor | Christina Müller-Naevecke |
Verlag | wbv |
ISBN | 978-3-7639-6076-7 |
„Ergebnisse aus der Professionalisierungsforschung – Strategien zur Unterstützung der informellen Weiterbildung“ ist naturgemäß für alle relevant, die selbst Weiterbildner sind, jeglicher Couleur: Für die eigenen Weiterbildung (was tun die anderen dafür?) und als Vergleich für den eigenen Kenntnisstand. Und als Anhalt für alle, die „Train-the-Trainer“ o.ä. anbieten, ihr Programm und ihr Marketing zu reflektieren…
Forschung und Praxis
Sehr stark geht die Autorin auf die Weiterbildung der Dozenten (etc.) ein, die angestellt aktiv sind (VHS usw.). Dass sie die Trainer (im Sinne von Freelancern, also freiberuflich tätigen Trainern und Ähnlichen) außen vor gelassen hat, mag verwundern: Natürlich wären die anzusprechen, würde man ggf. die Quelle DVWO nutzen, mit ca. 12.-13.000 Freiberuflern in dessen Mitglieds-Verbänden?! Und zudem mit einem Qualitäts-Standard par excellence, deutlich früher als GRETA begonnen, von Müller-Naevecke als höchst relevant präsentiert… Wie auch immer, lernen können Lehrende allemal von dieser professionell ausgewerteten und präsentierten Studie und deren Ergebnisse: „Lehrende in der Erwachsenenbildung sind oft Quereinsteiger*innen – sowohl in der Rolle als Lehrende wie auch bezogen auf die Inhalte. Für alle gilt: Sie sind auf zwei Ebenen gefordert. Einerseits müssen sie sich das Fachwissen für ihre Lehrtätigkeit grundständig aneignen und regelmäßig erneuern und andererseits ihre eigene Professionalisierung in Bezug auf Lehrmethoden und Didaktik aktuell halten. In ihrer Dissertation untersucht die Autorin Wege, mit denen sich Lehrende fachliche Inhalte sowie pädagogische Kompetenzen aneignen.“ Ein wichtiger Fokus dieser Arbeit, die pädagogischen Kompetenzen…
Pädagogik und mehr
… nämlich Andragogik eigentlich, geht es doch um Erwachsenen-Lernen. Viele Quereinsteiger können dazu sicher Weiterbildung vertragen, so sie eben aus thematisch fokussierten Tätigkeiten ins Lehrende übergegangen sind (Verkäufer etwa, bzw. fachlich orientierte Angebote vielerlei Art). Und da bietet „der Markt“ des 21. Jahrhunderts besonders viele Chancen, siehe: Internet (und Risiken, wohlgemerkt). „Dabei stehen das informelle Lernverhalten und die verwendeten Quellen im Zentrum der Studie. In den Ergebnissen wird ein Unterschied deutlich zwischen der Erschließung fachlich-inhaltlichen und pädagogisch-didaktischen Wissens. Während ersteres regelmäßig aktualisiert wird, bilden sich die Befragten im zweiten Bereich überwiegend nur ab und zu weiter. Fast alle nutzen Fachinformationen, um sich informell weiterzubilden. Die Dissertation erarbeitet auch Ansätze, wie Einrichtungen der Erwachsenenbildung die Lehrenden in ihren Bemühungen um Professionalisierung unterstützen können.“ Durchaus eben auch in der informellen Weiterbildung, siehe Zugang oder Kuratieren, etwa WB-WEB vom DIE (und Verbänden wie GABAL e.V., die dort mit aktiv sind!).
HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de