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Werte-Index 2012

Autor Wippermann/Krüger
Verlag New Business Verlag
ISBN 978-3-936182-29-3

. , , ISBN , Rez. von Hanspeter Reiter

 

Die hier vorgelegten Studienergebnisse basieren auf Gemeinschaftsarbeit von Trendbüro, den Marktforschern tns infratest, der Werbeagentur Avantgarde und der Zeitschrift markenartikel – alle aus unterschiedlicher Perspektive interessiert, mehr über aktuelle Einstellungen der deutschen Bevölkerung zu erfahren – und zu berichten. Fokus Internet-Nutzer (immerhin inzwischen ¾ der Deutschen!) und mit ausführlicher Diskussion für Unternehmen, „wie sie diese Werte in ihrer Praxis anwenden und umsetzen können.“ Werte und Weiterbildung? Aber ja, siehe die Themen rund um das FWW Forum Werteorientierung in der Weiterbildung als Schwester des DVWO! Auch beim 1. Herbst-Impulstag von GABAL wird das Thema eine Rolle spielen: Weiterbildung und Lebens-„Wandel“, u.a. mit Ralf Besser, Präsident des FWW (siehe www.impulstage.gabal.de). So ist es natürlich interessant für Trainer, Berater und Coaches, wie welche Werte sich entwickeln (S. 8 Executive Summary), hier im Vergleich der Studie 2012 gegenüber der vorigen 2009: Freiheit weiter auf Platz 1, es folgen Familie, Gesundheit, Gemeinschaft als Aufsteiger. Sicherheit bleibt gleich, Erfolg hat verloren, während Anerkennung und Gerechtigkeit leicht zulegen. Natur und Einfachheit verlieren, Ehrlichkeit bleibt gleich, neu dabei: Transparenz! Die Autoren interpretieren daraus vier Strategien, mit denen sich das Individuum für die Zukunft rüstet“ (S. 10ff.), in einer Vierfelder-Matrix mit den Polen Harmonie vs. Konflikt und Kontrolle vs. Lust. „No stream“ dient dazu, sich zu sammeln, aufzutanken (Wellness, Familienzeit, Staying-in), Rückzug. Mainstream kennzeichnet Öffnung, Chancen nutzen, Neues ausprobieren. Upstream für die Selbstoptimierung dient der Expansion, Chancen umzusetzen (Health-Style, Performance), während schließlich Microstream den Status quo sichern will, der Stabilisierung dient (Autarkie, DIY, Selbstversorger). Die vier Eckpfeiler des zugehörigen Werteschemas sind (in obiger Reihenfolge, siehe Grafik S. 12f.) Familie – Ehrlichkeit, Erfolg und Gemeinschaft, in den Innenfelder ergänzt um die anderen acht Werte. Das leiten die Autoren als „Herausforderungen und Strategien für Unternehmen“ ab (S. 14f.): Shared Values ersetzen Shareholder-Value. Aus Kunden und Stakeholdern werden Partner. Werte-Management ist keine Abteilung. Jeder Mitarbeiter wird zum Markenbotschafter. Das klingt sehr plakativ und ist auch so gemeint, um leicht aufnehmbar zu sein. Wer sich ernsthaft mit dem Thema auseinander setzen möchte, wird die ausführliche Detail-Analyse der 12 Werte durcharbeiten – und seine ureigenen Schlüsse ziehen. – Die Studie basiert auf dem innovativen Ansatz einer Social-Media-Analyse (deshalb Fokus Internet-Nutzer!) mit Keyword-Analysen, hoch interessant! Lassen Sie sich anregen, „denn Werte werden für Unternehmen zum primären Unterscheidungsmerkmal. Sie sind die Basis für Vertrauen und die Voraussetzung für Resilienz.“ Was die Verbindung zu klassischen Ansätzen wie Markenbildung und Image wieder herstellt, aus durchaus anderen Perspektiven.

Hanspeter Reiter