Wenn rechts links ist und links rechts
Autor | Simon, Fritz B. |
Verlag | Carl-Auer, Heidelberg 2013 |
ISBN | 978 3 89670 884 7 |
Das Buch versammelt anderweitig publizierte Aufsätze des renommierten Autors aus den Jahren 2000 bis 2007. Es gibt – wie der Untertitel nahe legt – weniger eine thematische Klammer als eine kategoriale: Paradoxien und der Umgang mit ihnen.
Fritz B. Simon ist der neuen Systemtheorie verpflichtet. Da der Autor durch seine Publikationen bei allen bekannt sein dürfte, die den Namen kennen, braucht es dazu keine weiteren Erläuterungen.
Die Frage nach d den Bedingungen der Möglichkeit und dem Wie von Paradoxiemanagement geht der Autor in den Aufsätzen, deren Alter man zuweilen am Schreibstil sowie am Modus von Begründungen und Erklärungen merkt (keinesfalls zum Schaden des Lesers), auf unterschiedlichen Feldern nach. Auch sie werden im Untertitel genannt. Es mag allerdings durchaus überraschen, dass etwa die Hälfte des Buchumfangs um politische Sujets kreist. Etwa zu Bedingungen von Kriegen, Politikberatung, Visionslose Politik , Terrorismus-Definition, Macht: sowohl im Sieger/Verlierer-Schema als auch in der Politik in Form staatlicher Macht.
Die Aufsätze zu lesen, ist lehrreich; sowohl dank didaktisch mal mehr, mal weniger gelungenen Erläuterungen zu systemtheoretischen Unterscheidungen in Bezug auf die themenunabhängige Anwendbarkeit systemtheoretischer Kategorien und Betrachtung, als auch in Nebensätzen, in vermeintlich seitlich weglaufenden Gedankenschnipseln. Aufmerksamkeit bei der Lektüre lohnt sich in jedem Fall.
Die systemtheoretische Sichtweise eröffnet einen moralfreien Blick, eine nüchterne Analyse von Gegenständen. Fritz B. Simon gehört zu den wenigen Persönlichkeiten, die auch diesen Aspekt der Theorie stringent vertreten – unabhängig davon, ob er von Unternehmen, Organisationen oder Personen/Individuen oder Familie spricht.
Diese Stärke zu begreifen – auch dazu kann die Lektüre dieser Aufsatzsammlung verhelfen.