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Welche Grenzen brauchen wir?

Autor Gerad Knaus
Verlag Piper TB
ISBN 978-3-492-05988-6

„Zwischen Empathie und Angst – Flucht, Migration und die Zukunft von Asyl“ macht der ausgiebige Untertitel die Spannweite wie das Spannungsfeld des Thema überdeutlich – und die darin enthaltenen Dilemmata …

Am Limit?
Das sind jene Menschen, die sich zur Emigration entschlossen haben – aufwändig, strapaziös bis lebensgefährlich für die meisten von ihnen. Am Limit empfinden sich auch viele in den Ländern der Immigration – so in Deutschland, zumindest dazu getrieben. Am Limit wird so auch metaphorisch für „Grenze“ … Denn „kein anderes Thema hat die europäische Politik in den letzten Jahren so beeinflusst wie die Debatte um Geflüchtete, Asyl und Migration. Dabei wird die Diskussion dominiert von Schlagworten, falschen Tatsachenbehauptungen und Scheinlösungen.“ Vonseiten aller Beteiligten, ob „rechts“ oder „links“, ob Politik und Rettungs-Organisationen, Rechts-Sprechung und Ethik (siehe aktuell im Frühjahr 2021 erneut Pushbacks im Mittelmeer …). Nun, „Gerald Knaus erklärt in seinem Buch, worum es tatsächlich geht, und zeigt, dass humane Grenzen möglich sind. Der Migrationsexperte, dessen Analysen Regierungen in ganz Europa beeinflusst haben, erläutert, welche Grundsatzprobleme wir dafür lösen müssten und wie aus abstrakten Prinzipien mehrheitsfähige umsetzbare Politik werden kann. Er erklärt außerdem, warum das vielen Gesellschaften schwer fällt und selbst viele Bürger mit widersprüchlichen Emotionen ringen – hier Empathie, da Angst vor Kontrollverlust – und wie eine Politik, die Fakten und Emotionen ernst nimmt, möglich wird.“ Kurz erläutert im abschließenden Kapitel (S. 284ff.) „Die Interessen einer humanitären Supermacht“ – und die eigene Betroffenheit schildernd im Epilog „Meine Welt von gestern“ (S. 288ff.) zu seinem eigenen Herkommen…

Inhalte kurz gefasst
Davor findet Leser (nach dem einleitenden Kapitel „Warum dieses Buch?“) sieben mehr oder weniger ausführliche Kapitel zu diesen Themen-Komplexen: Europas Grenzrevolution – Unmenschliche Grenzen (Schweiz, Papua-Neuginea…) – Wer ist unser Nächster? (Empathie und Antipathie!) – Der Sinn von Asyl (… als Farce?) – Unser Plan für die Ägäis (Die Einigung mit der Türkei etc.) – Afrikanische Lösungen (u.a. Migrationswunsch und Migrationsdruck…) – Europa als Leuchtturm (u.a. von Kanada lernen, Dublin war nie das Problem, Es fehlt nicht an Grenzschützern…): Ein weites Feld also, hier viele Gedanken-Anstöße liefernd und nachdenklich machend! Umfassend als objektiv(iert)e Darstellung, womit sich Leser eine eigene Meinung bilden kann. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter