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Weiterbildungsverhalten in Deutschland

Autor Bilger/Gnahs/Hartmann/Kuper (Hg.)
Verlag wbv
ISBN 978-3-7639-5239-7

Ein tiefer wie breiter Fundus findet sich in diesen „Resultate(n) des Adult Education Survey 2012“: Trainer, Berater, Coaches – und Weiterbildner überhaupt gewinnen vertiefende Einblicke in Trends. Da geht es um unterschiedliches Verhalten je nach Alter, Ausbildung, Geschlecht und möglichem Migrations-Hintergrund sowie geografischer Verteilung. Zwar fehlt es (naturgemäß) an kausaler Verknüpfung und an Lösungen, doch die möge Leser (und damit Trainer …) für sich selbst entwickeln. Was meine ich? Ein Beispiel: Liegt es daran, dass Frauen häufiger in Teilzeit tätig sind, dass deshalb (auch) ihr Weiterbildungs-Verhalten eben zurück haltender ist als bei Männern, die seltener in Teilzeit arbeiten – oder wäre der Rückschluss ein umgekehrter = Frauen arbeiten seltener Vollzeit, weil sie sich weniger (aus- und) weiter bilden? Weitere Aspekte kämen ins Spiel, siehe Ausfallzeiten infolge Kindern usw. Doch hat diese umfassende Auswertung den besonderen Vorteil, auch aufgrund multivariater Datenanalyse zu arbeiten. Mit der Folge, dass überhaupt erst einmal klar wird, weniger Weiterbildungs-Nachfrage bei z.B. Frauen hat u.a. die Begründung darin, dass sie mehr Teilzeit arbeiten – Ähnliches gilt für andere Schein-Bezüge. Entwicklungen kann die Arbeit deshalb aufzeigen, weil sie eine Analyse in einer Kette von Trend-Analysen seit Jahrzehnten darstellt, nach und nach behutsam angepasst in ihren Fragestellungen und deshalb mit vergleichbaren Ergebnissen. Übrigens international, auch dieser Blickwinkel wird eingenommen … Was findet Leser? Es geht um Frequenz und Dauer, es geht um Themen und Verläufe in einem (Arbeits-)Leben, siehe die Thematik „lebensphasenbezogene Weiterbildung“ (u.a. bei Jutta Rump). Hierzu übrigens gibt es im Herbst 2014 den GABAL-Herbst-Impulstag „Flexible Weiterbildung generationsübergreifend“ (Arbeitstitel, immer aktuell auf www.impulstage.gabal.de.) Auch Strukturen und Segmente werden analysiert, wobei hier erneut darauf hingewiesen ist, dass über den breiten Markt an vielen Tausenden freier Trainer nach wie vor wenig bekannt ist, trotz der Aktivitäten des DVWO (Dachverband der Weiterbildungs-Organisationen). Untersucht ist unterschiedliches Nachfrage-Verhalten in drei Varianten, nämlich beruflicher Wb., individueller beruflicher Wb. und privater Wb. Beleuchtet findet Leser zudem „weitere Formen des Lernens im Erwachsenenalter“ (S. 250ff.), u.a. ein Kapitel zu „E-Learning und Fernunterricht als übergreifende Lernformen“ (S. 289ff.), auf das ich im Rahmen eines ausführlichen Artikels im Frühjahr 2014 einzugehen denke (fürs Verlagshandbuch, siehe www.input-verlag.de). Ein mehr als 350-seitiges Handbuch, exzellente Grundlage für Ihre SWOT-Analyse und weiter führende Positionierung: Quo vadis? HPR

Hanspeter Reiter