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Weiterbilden 1/21 Freude

Autor Josef Schrader / Peter Brandt
Verlag wbv DIE

„Handbuch Hirnforschung und Weiterbildung“ ist der Titel eines Beltz-Buches, das ich vor einigen Jahren herausgeben durfte. Darin auch Beiträge von Forschern (siehe etwa Dopamin-Ausstoß) wie Praktikern (Spiele in Semiaren z.B.) zu Emotionen – positiven natürlich, wirkend fürs Lernen… Beide Perspektiven nehmen auch Beiträge dieser Magazin-Ausgabe in den Blick, beispielhaft für dessen Inhalte:

Emotionen beim/fürs Lernen?!
Klar, darauf rekurrieren Weiterbildner immer mehr: „Die Beschäftigung mit dem Verhältnis von Bildung und Emotionen wurde lange Zeit vernachlässigt, „das Thema ‚Gefühl‘ spätestens mit der empirischen Wendung aus der Erziehungswissenschaft vertrieben“ (Klika, 2018, S. 76). Untertitelten Arnold und Holzapfel noch 2008 ihren Band zu „Emotionen und Lernen“ mit „Die vergessenen Gefühle in der (Erwachsenen-)Pädagogik, lässt sich neuerdings wieder eine Hinwendung zur Frage der Emotionen in der Bildung erkennen (Huber & Krause, 2018). Aus diesem Grund scheint es lohnenswert, sich den Emotionen auch in weiter bilden zu widmen. Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf Freude als eine der Grundemotionen gelegt werden.“ So wie der Blick vom reinen Fokus auf Mangel („Defizit-Orientierung“) hin zum Entwickeln der Stärken gegangen ist… „Die Vorstellung, dass Lernen Arbeit ist und damit, als unangenehme Tätigkeit, zu vermeiden sei, scheint kulturell tief verankert. Anders ist kaum zu erklären, dass der Beginn der Schulzeit fast immer mit dem „Ernst des Lebens“ gleichgesetzt wird, dass nicht nur in persönlichen Gesprächen, sondern auch in der Kinder- und Jugendliteratur der Ausfall des Unterrichts sehr häufig als freudiges Erlebnis betrachtet wird. Fragt man jedoch die Kinder selbst, gehen gerade jüngere in den ersten Klassen gerne zu Schule und freuen sich auch, wenn sie etwas Neues gelernt haben oder Meilensteine wie Lesen und Schreiben lernen erreichen. Was ist mit den Erwachsenen? Ist ihnen mit dem Jugendalter die Freude am Lernen dauerhaft abhandengekommen? Unter welchen Bedingungen kann Freude am Lernen zurückkehren?“ Da lässt sich was tun!

Erkenntnisse
… gibt es natürlich, und die lassen sich als Basis bestens nutzen: „Empirische Studien zur Freude in der Erwachsenenbildung sind uns nicht bekannt; Studien zum Weiterbildungsverhalten Erwachsener zeigen jedoch, dass zumindest „Spaß“ tatsächlich selten ein Grund für die Aufnahme einer Weiterbildung ist. So gaben nur zehn Prozent der Befragten des Adult Education Survey (AES) 2016 an, dass „Leute kennenlernen und Spaß haben“ der Grund für die Aufnahme einer non-formalen Bildungsaktivität war (Bilger, Behringer, Kuper & Schrader, 2017, S. 120). Nun könnte man argumentieren, dass sich die Situation in der Erwachsenen- und Weiterbildung aufgrund der Freiwilligkeit der Lernarrangements anders gestaltet und die Freude am Lernen und an Veranstaltungen eine andere, größere Rolle spielt. Dies tritt allerdings, so zeigen Forschungsergebnisse, bei älteren Menschen (23 % bei Personen ab 65 Jahren) und bei Personen, die nicht (mehr) erwerbstätig sind, viel stärker in den Vordergrund (Bilger et al., 2017, S. 210-211). Wie also sieht der Zusammenhang zwischen Lernen, Bildung und Freude aus? Spielt die Grundemotion Freude eine besondere Rolle? Kann Freude am Lernen selbst erlernt werden, wenn ja, wie? Macht Erwachsenenbildung denjenigen Freude, die dies zu ihrem Beruf gemacht haben? Diesen Fragen widmet sich das Themenheft.“ Und bieten sofort Anwendbares, etwa (S. 23) „10 didaktische Prinzipien zur Förderung der LERNFREUDE“ (als Akronym). All dies auf einen Blick:

Hanspeter Reiter