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Vertrauen gewinnt

Autor Cichy, Uwe, Christian Matul, Michael Rochow:
Verlag sonstige
Seiten 245 Seiten
ISBN 978 3 7910 3118 7
Preis 39,95 Euro

Das Kollegen- und Freundestrio bereitet zum Themenkreis Vertrauen Bekanntes humorvoll und ernsthaft zugleich, mit ausgeprägter Visualisierung (zuweilen wäre weniger mehr) und zahlreichen Imperativen auf und gießt es in ein „Modell“ mit den Komponenten: basics, frame, acht. 

Der Spannungsbogen geht vom Selbst-Vertrauen aus, über zu Vertrauen gegenüber anderen und wieder zurück zum Selbst-Vertrauen. Als Grundlage für Überlegungen und Übungen(Workshopteil) werden die Autoritäten jeweils genannt; gleich zu Beginn aus der Psychologie v.a. E. Erickson, A. Antonovsky; aus dem religiösen Umfeld Jesus und Bibel und als „Bindeglied“ zwischen Wissenschaft und Glaubenslehre V. Frankl. In anderen Kapiteln mit anderen Schwerpunkten, etwa Vertrauen/Misstrauen, Konflikt/Mediation, werden ebenfalls die Referenzen angeführt, kurz und stark vereinfacht zusammengefasst und im Inhaltsverzeichnis, das kapitelweise erscheint, aufgeführt. Auf diese Weise ist Autoren und Lesern gedient: Die Autoren können in groben Strichen zeichnen und dort ausmalen, wo sie es möchten; die Leser erhalten Hinweise für vertiefende Lektüre.

Das Trio betont mehrfach, es gehe ihm vor allem um „gesundes“ und „intelligentes“ Vertrauen, das auf Indizien gründet, die in der Interaktion von Menschen gewonnen werden – wenn es auch ohne Vorschuss nicht gehe. Entsprechend kennen sie auch berechtigtes Misstrauen – die andere Seite der Medaille. 

Die Botschaften: Vertrauen in Menschen, Vertrauenswürdigkeit, Vertrauensgewinn benötigen Einsatz und Arbeit, permanente Aufmerksamkeit gegenüber sich selbst und den anderen. Vertrauen ist aufwändig und zu kultivieren, verringert jedoch – mit Niklas Luhmann – den Aufwand enorm, der nötig wäre, wenn wir statt Vertrauen Kontrolle setzten.Vertrauen ist sowohl betrieblich nützlich und gewinnbringend als auch ein menschliches Bedürfnis als auch sozial notwendig. Daher lohne es sich, Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit, vorzugsweise in der Form des persönlichen Dialogs, (wieder, erstmalig) herzustellen. 

Um das praktisch zu erleichtern, schlagen die Autoren vor, ihr Modell als Leitlinie zu nutzen und geben Beispiele, wie ein Workshopdesign aussehen und das Arbeiten durchgeführt werden könnte.

Bonmots in großer Schrift auf einer Seite oder Zitate, in Kästchen, in kleiner Schrift sowie Kursiv- und Fettdruck sollen die Aufmerksamkeit auf die wesentlichen Thesen, Empfehlungen, Erkenntnisse lenken. Dieshinsichtlich gilt wie oben: weniger wäre mehr gewesen. Ein sympathisch wirkendes, kompaktes und auf den praktischen Gebrauch ausgelegtes Buch.

Hanspeter Reiter, www.reiter-medienconsulting.de

Hanspeter Reiter