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Venus AD

Autor Gabriele Borgmann
Verlag PalmArtPress
ISBN 978-3-96258-024-7

„Ein romantisch-skurriles literarisches Debüt um das vermutlich erste Plagiat in der Malerei“ verweist hierauf: Nette Love-Stories im Verbund mit offenbar exzellent recherchierter Kunstgeschichte! So gesehen Infotainment auf hohem Niveau …

Zwei Geschichten in einer
… und natürlich eng miteinander verwoben sind hier geboten, erzählt im Damals und im Heute. Auch personell „in einem“, denn eine Zeitreise ist inkludiert, und zwar völlig frei von irgendwelchem technologischen Schnickschnack à la SciFi-Zeitmaschine  … Hierum geht´s: „Lucas Cranach gehen die Ideen aus. So stiehlt er kurzerhand eine Skizze von Albrecht Dürer: die Venus mit Amor. Dieses Motiv, denkt Cranach, wird ein Knaller in der Kunst und wird ihm Ruhm bescheren. Cranach malt nach, was Dürer ersann, nämlich die Liebesgöttin, lasziv und nackt, auf Kiefernholz.“ Wohl ziemlich frech, für die damalige Zeit, nämlich 1507ff. Das Objekt wird übrigens auch im Buch gezeigt: So kann jeder das Potenzial der Geschichte interpretieren, der/die sich genügend auskennt, in den Oeuvres Cranachs wie Dürers…

Künstlers Ego?!
Glaubhaft jedenfalls, wie´s weiter geht: „Als Albrecht Dürer diesen Diebstahl entdeckt, gerät er außer sich. Die Venus ist seine Schöpfung! Sie muss sein Monogramm tragen. Und in seinem Zorn überwindet er Raum und Zeit. Er landet im Jahr 2019 vor der Neuen Nationalgalerie in Berlin, vor den Füßen der Doktorandin Nele Rosenbach. Die reagiert geistesgegenwärtig und nimmt den Meister mit in ihre Mansardenwohnung, um zu erfahren, was der Kunstwelt bislang verborgen blieb.“ Ein Spiel mit frühem Branding von Künstlern und mit den Fragen finanziellen Auskommens. Wie auch „ein Flirt mit einem Genie und ein erzählerisches Debüt um den Raub der Venus.“ Von einer, die es wissen kann, aufgrund ihres kunsthistorischen Hintergrunds. Debüt im Sinne von „unter eigenem Namen auftretend“ statt sonst journalistisch resp. als Ghostwriterin. Erzählt in 14 Kapiteln plus Epilog, von „Auf einem Fetzen Papier“ über u.a. „Wem Ruhm gebührt“ und „Magie im Moment“ etc. bis hin zu „Kein Blei für das Monogramm“.
HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter