Unit 8200
| Autor | Dov Alfon |
| Verlag | Rowohlt Polaris |
| ISBN | 978-3-499-27570-8 |
„Im unsichtbaren Krieg gibt es keine Freunde“ bahnt die Rückseiten-Überschrift den Leser…
Geheimdienste und Spionage
Beliebte Themen, hier in selten gelungener Weise verwoben mit Politik und internationaler Verflechtung, Korruption und Verrat… Dies ist die Geschichte kurz gefasst: „Am Flughafen Charles de Gaulle wird ein Israeli in einen Lift gelockt und ermordet. Der Mann war ein einfacher Bürger – eine Verwechslung? Schnell bahnt sich eine diplomatische Krise an.“ Tatsächlich wurde er verwechselt, im Grund selbst schuld: Weil er mit einer Abholerin flirten wollte, die auf einen anderen Fluggast angesetzt war … „Oberst Abadi, der neue Chef der Unit 8200, der geheimsten Agentenorganisation der Welt, war Zeuge der Entführung. Abadis Gegner daheim glauben nicht an Zufall, der französische Kommissar auch nicht. Den Behörden in Israel kommt die Story aber gerade recht, um einen politischen Skandal aus den Nachrichten zu verdrängen. Dabei ist ohnehin alles anders, als es scheint.“ Oder wie es scheinen soll, jedenfalls vonseiten der französischen Politik: Lieber ein Drogen-Krieg, oder? Das käme der israelischen Seite durchaus gelegen, jedenfalls den Personen, die eben die Unit 8200 (gesprochen „8-200“) an die Kette legen möchte…
Money, money, money
… darum geht es, das deutet sich früh an – und erklärt letztlich das Geschehen: „Welchen Grund haben Auftragsmörder aus China, Israelis zu töten, und warum blockieren die israelischen Dienste Abadis Ermittlungen? Selbst seine hitzköpfige Stellvertreterin Leutenant Oriana Talmor misstraut ihm zunächst. Doch als sie in Israel nur vor verschlossenen Türen steht, nimmt sie mit Abadi den Kampf gegen einen schwer fassbaren Gegner auf.“ Viel im Verhalten dieser beiden Haupt-Akteure erinnert an Figuren wie Hercule Poirot: Abadi gelingt es bestens, seine grauen Zellen einzusetzen – und zugleich schlicht optimal sein jeweiliges Umfeld zu taxieren und zu analysieren. Talmor wiederum ist extrem empathisch und reagiert so schon mal wie erwartet – oder eigenständig clever darüber hinaus. Ja, für einige der Beteiligten gibt es durchaus ein happy-ending. Macht-Missbrauch und Korruption – nun, gerade eben wieder verstärkt ein Thema eben in – Israel … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de