Trends in der Weiterbildung
Autor | DIE |
Verlag | wbv |
ISBN | 978-3-7639-5313-4 |
Quo vadis, Weiterbildner – eine häufig gestellte Frage, dennoch: zu selten beantwortet? Evaluation ist ja eines der Themen, das uns bewegt, als Trainer – Berater – Coach – Personaler, oder?! Auch und gerade die Fragen rund um Qualität stehen im Raum, etwa beim DVWO, der Dachorganisation der Weiterbildungs-Organisationen wie GABAL [&] Co. Doch scheint der kaum eine Rolle zu spielen, in Politik und Gesellschaft – jedenfalls fehlt er in der Rezension dieser Trend-Studie, die ich vor der Lektüre des Buches selbst gelesen hatte, Zitat aus der „DIE-Trendanalyse 2014“ des Deutschen Instituts für Weiterbildung: „Im Mittel lag der Organisationsgrad unter allen Erwerbstätigen in dem betrachteten Zeitraum bei ungefähr 12 Prozent … Das geringe bzw. überhaupt nicht vorhandene Maß an berufsverbandlicher Organisation sowie das nicht ausgeprägte Berufsbild … ziehen beinahe zwangsläufig auch das Fehlen einer verbindlichen Berufsethik nach sich.“ (S. 56) Doch immerhin zitiert die Studie das FWW, das „sogar einen sechs Punkte umfassenden Berufskodex verfasst“ habe, „der nach eigenen Angaben … etwa 10.000 Coaches, Trainer und Berater erreicht“. Doch folgt später im Kapitel „Veränderungen auf den Handlungsebenen des Weiterbildungssystems“ immerhin der Hinweis auf den DVWO: „Steuernde Interventionen dieser korporativen Akteure, basierend auf Verhandlungen, Koalitionsbildungen und Lobbyarbeit, sind bisher nahezu vollkommen außerhalb der Beobachtung der Erwachsenenbildungswissenschaft … Berufsverbände entstehen nicht zufällig vor allem im Bereich der marktorientierten Weiterbildung … Beispielhaft genannt sein … BDVT … DVNLP … BaTB … GABAL.“ (S. 188) In diesem Zusammenhang wird auch Zertifizierung als Thema angesprochen – immerhin wird das DVWO-Siegel auch bei der didacta 2014 in Stuttgart wieder an erfolgreich auditierte Trainingsunternehmen übergeben. Und immerhin arbeitet die Fachkommission Qualität innerhalb des DVWO mit seinen aktuell 13 angeschlossenen Verbänden an einem Konzept, den Trainer-Beruf zu akademisieren (BMAT = Bachelor und Master of Arts in Training; zum Thema „Wissenschaftliche Weiterbildung“ s. S. 127f.; noch sind es erst 2-3 % Hochschul-Anteil im Markt der Weiterbildung, doch haben die unsere Klientel schon in den Blick genommen – das ist die andere Seite der Medaille!). Doch geht es um mehr in dieser Trend-Studie, was Weiterbildner interessieren kann, gerade freiberuflich-selbstständige: Wie verteilt sich der Markt mit welchen Trägern? Welche Themen beschäftigen Institute, Organisationen und freie Anbieter? Welche Kenntnisse und Fähigkeiten bringen die Durchführenden von Erwachsenenbildung mit, wie bilden sie sich weiter? Rund 60 Studiengänge befüllen die weniger als ½ der Befragten mit akademischer Bildung (45,8 %), ein weites Feld?! Welche Themen werden angeboten, in beruflicher wie allgemeiner Weiterbildung? Auch und vor allem VHSen hat das DIE im Blick, deren starker Einfluss auf die Studien-Ergebnissen Leser dringend beachten müssen! Immerhin 30 % der Antwortenden führen E-Learning- bzw. Fernlern-Angebote, „5 Prozent setzen hier eigenen Angaben zufolge einen Schwerpunkt“ (S. 99; siehe auch S. 127). Natürlich geht es auch um Finanzierung der Weiterbildung, um Fragen der Demografie und vieles mehr: Lohnt allemal, diese Publikation! HPR