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Treibland

Autor Till Raether
Verlag polaris Rowohlt
ISBN 978-3-499-26708-6

Ein Thriller, der sehr viel von einer Dokufiction hat – und zwar rund um Ebola. Als hätten Autor und Verlag geahnt, dass es Mitte des Jahres 2014 wieder einmal zu einem Ausbruch kommen werde, im westlichen Afrika, und zwar zu einem besonders spektakulären: Genau „passend“ ist dieser Band erschienen, in dem es – wie so oft – um menschliche Leidenschaften geht, um Beziehungen und solche, die es nie werden können. Vielleicht auch deshalb, weil Ebola eben meist dies ist: tödlich. Das Ganze auch noch verbunden mit einem Verkehrsmittel, an das Politiker und Mediziner vielleicht zu wenig denken, wenn es um Ängste geht, die Epidemie könnte zu einer Pandemie werden: Ein Schiff, eigentlich näher liegend als die Flieger … Hierum konkret geht es (vom Umschlags-Text): „Ein schwimmender Sarg. Und keiner darf von Bord. Im Hamburger Hafen läuft das Kreuzfahrtschiff «Große Freiheit» ein. An Bord: ein toter Passagier – verstorben an einem geheimnisvollen Virus. Bald herrscht Panik in der Stadt. Kriminalkommissar Adam Danowski, der eigentlich am liebsten am Schreibtisch ermittelt, wird an den Schauplatz beordert. Er kommt einem Verbrechen auf die Spur, das noch unzählige Tote zu fordern droht. Doch das unter Quarantäne gestellte «Pestschiff» darf keiner verlassen, selbst Kommissare nicht, und Danowskis Gegner sorgen mit aller Macht dafür, dass dies so bleibt …“, was ihn zudem in Lebensgefahr bringt, durchaus jenseits des Virus – an sich schon arg genug … All die Gefahren des modernen Wissenschafts-Betriebs kommen ins Spiel, gepaart mit mafiösen Strukturen und persönlichen Machenschaften wie auch Träumen: Treibland, der Titel steht für ein Wunsch-Schloss, zugleich eine Art Fata Morgana auf hoher See … Machen Sie sich auf eine besonders spannende Story gespannt, die durchaus auch mal frei von happy-ending auskommt, zumindest phasenweise … HPR

Hanspeter Reiter