Tränenschwur

„Wenn das Ende naht, ist die Gefahr am größten“ fokussiert trefflich diesen 800-Seiten-Thriller… Nun, „ »Tränenschwur« ist der 3. Thriller der Sacramento-Reihe von Bestseller-Autorin Karen Rose und das atemraubende Finale der Geschichte um die mörderische Sekte Church of Second Eden.“ Voila:

Alles Sekte oder was?!
Leider auch ein Thema unserer Zeit(en), siehe: Verführbarkeit von Menschen und Abzocke! Die Autorin hat eine solche „Kolonie“ nach Sacramento verpflanzt und das Schicksal einiger ihrer mehr als 100 „Bewohner“ über mehr als 2.400 Seiten hinweg begleitet. In diesem dritten und finalen Band der Trilogie kommt es letztlich zum Showdown: „Zwar konnten die ehemaligen Sekten-Opfer Gideon Reynolds und seine Schwester Mercy einen der Gründer der Church of Second Eden überwältigen – doch mit DJ Belmont ist ihnen ein weiterer Sektenführer auf der Spur, der um jeden Preis ihren Tod will, um seine Geheimnisse zu bewahren. Währenddessen wird FBI Special Agent Tom Hunter, einem Freund und Kollegen von Gideon, der Hilferuf zweier Teenager zugespielt, die kürzlich zur Sekte verschleppt wurden. Zusammen mit der ehemaligen Soldatin und [Sanitäterin] Liza Barkley, die schon lange Gefühle für den verschlossenen Tom hegt, nehmen die Agents den finalen Kampf gegen Eden auf. Die Zeit läuft ihnen davon, denn es steht auch das Leben einer Schwangeren und ihres ungeborenen Kindes auf dem Spiel …“ Viele kritische Momente also sind hier versammelt, ineinander greifend und doch jeder für sich prickelnd wie Puls beschleunigend …

Kunstvolle Belletristik
Sagenhaft, was die Autorin an unterschiedlichen Aspekten vereint, vielerlei Beziehungs-Themen geschickt integrierend und zusätzlich für Spannung sorgend! Nun, Morde lapidar berichtend und so Horror meidend – dennoch Mitleid fordernd und zugleich Hoffnung schürend. Und immer Emotionen von Menschen eindeckend, dies auch darstellend, wenn etwa Liza mit einem krebskranken Kind kommuniziert (S. 680ff. etc.). – Wem die beiden Vorgänger der Trilogie entgangen sein sollten (wie mir z.B. – übrigens offenbar ähnlich umfangreich!), kann diesen Wälzer bestens als Stand-alone verfolgen, da es wiederkehrend integrierte Rückblenden gibt, in Gedanken oder Dialogen der Protagonisten, gut so! Andererseits wächst der Appetit beim Lesen, denn die Spannung über 800 Seiten hindurch aufrecht zu erhalten, vielmehr: immer wieder neu anzufachen, ist schon eine besondere Kunst! Und da von der Autorin auch noch andere Reihen verfügbar sind  …
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Hanspeter Reiter