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Toxische Typen

Autor Bernardo Stamateas
Verlag dtv premium
ISBN 978-3-423-24978-2

„Wenn andere Gift für uns sind und was wir dagegen tun können“ meint als Untertitel auch „Wann …“, denke ich: An welchen Kennzeichen sollt ihr sie erkennen, seien es Schuldzuweiser, Neidhammel, Verbalrowdys. Der Autor (resp. der Übersetzer) hat plakative Benennungen gefunden, die selbst erklärend sind. Es folgen weiter: Abqualifizierer, Heuchler, Psychopath, Mittelmäßiger, Klatschmaul, autoritärer Chef, Neurotiker, Manipulator, Superstar und Jammerlappen – eine illustre Gesellschaft also. Letztlich „Leute, die uns das Leben schwer machen … sei es in der Familie, am Arbeitsplatz, im Freundes- und Bekanntenkreis“. Für jeden dieser Typen, die uns das Leben vergiften, gibt es Merkmale und Strategien, an denen wir sie erkennen sollen und können. Und dann „Schlüssel zum Umgang mit …“. Nehmen wir den Verbalrowdy (S. 63f.), dessen Methoden u.a. sind: immer Nein sagen, einen aggressiven Ton einsetzen, in Körperhaltung und Gesten Aggression ausdrücken (also jenseits des rein Verbalen auch via Nonverbalem). Was tun? „Zuallererst sollten Sie, wenn Sie angegriffen werden, mit einem unzusammenhängenden Spruch kontern“, also einem, der nichts mit dem Gesagten zu tun hat. „Schenken Sie dem aggressiven Verhalten ansonsten keine Beachtung.“ Wäre mal einen Versuch wert, z.B. so (S. 77): „Wenn der V. sagt: Du läufst ja rum wie ein Vogelscheuche, erwidern Sie: Wie meine Großmutter zu sagen pflegte – der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Wenn der andere daraufhin fragt: Was soll das denn heißen? Geben Sie zurück: Das wirst du schon noch verstehen, denk mal darüber nach.“ Das verstehe ich als Ablenkung via Stiften von Verwirrung … Der Mittelmäßige kriegt selbst (S. 118f.) empfohlen, sich mehr um Weiterbildung zu kümmern, das freut uns Trainer, Berater, Coaches natürlich! Im Gegensatz zum Jammerlappen gilt für „Erfolgreiche Menschen: lernen immer wieder dazu, sind in der Lage, sich auf ihre Vorhaben zu konzentrieren, investieren in das, was wirklich zählt, investieren in ihre persönliche Entwicklung (ja!), leben Augenblick intensiv, investieren ihre Zeit in große Träume und verschwenden sie nicht mit Jammern.“ (S.192f.) Abschließend dazu dies: „Wofür entscheiden Sie sich? Für die Klage oder den Erfolg?“ Was mich an meines alten Geschäftsfreundes Manfred Chr. Grubert „Blackbox Lifetools“ erinnert, mit 289 Arbeitskarten, den eigenen Erfolg zu entwickeln (Infos gerne von mir – oder direkt: www.blackbox-lifetools.de).  Denn letztlich geht es dem Autor (auch) darum, uns selbst unsere Charakterzüge vor Augen zu führen, die wir mit eben diesen 13 (nicht etwa ein „rundes Dutzend“!) Toxischen Typen teilen, die er identifiziert hat. Das erläutert er im Kapitel 14 „Die Macht der Worte“, kredenzt tatsächlich mit vielerlei Affirmationen und gewürzt mit treffenden Zitaten: „Wenn wir sprechen, sollten wir das nicht aus Emotionen oder aus einer Befindlichkeit heraus tun und auch nicht, um oberflächliche Meinungen auszudrücken; wir sollten so sprechen, dass das Gesagte ein Weg der Verständigung und Zeichen der Entschlusskraft ist … Treiben wir mit Worten keine taktischen Spielchen, sondern geben wir jedem einzelnen davon Wert, Überzeugung und Standfestigkeit. Worte sind da, um Brücken zu bauen.“ (S. 212f.) Schließlich folgt Kapitel 15 „Wie man frei wird vom Einfluss anderer“ (S. 215ff.), mit der Verlängerung „Finden Sie eine bessere Perspektive“. Voila … HPR

Hanspeter Reiter