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Strategisches Coaching

Autor Gernot Hauke, Christina Lohr, Tania Pietrzak
Verlag Junfermann Verlag
ISBN 3955716813
Preis 24,00 €

Emotionen first: Strategisches Coaching

Wer schon einmal versucht hat, nur eine Handvoll Chips zu essen, ohne sich der ganzen Tüte zu ermächtigen, der weiß, wie wichtig unbewusste Handlungen und Gefühlsstrukturen in unserem Leben sind. Wir wissen, dass zu viel Chips ungesund sind und dick machen. Wir wollen sie auch gar nicht essen. Aber wir können nicht anders. In diesem herausragenden Ratgeber für Strategisches Coaching zeigen die drei Psychologen Gernot Hauke, Christina Lohr und Tania Pietrzak wie durch die Aktivierung unserer emotionalen Ebene sehr schnell und effektiv Einfluss auf unser Handeln und Denken genommen werden kann.

Wenn die emotionale Überlebensstrategie scheitert

Die drei Autoren erklären in ihrem Ratgeber, wie mit der Hilfe von Embodimenttechniken das Strategische Coaching neuartig gestaltet werden kann. Klienten, die selbst nicht wissen, warum sie gerade eigentlich in der Krise stecken und nicht die richtigen Worte finden, kann diese Herangehensweise helfen.

Stellen wir uns einen Angestellten vor, der im Job Probleme hat und kurz vor dem Burnout steht. Er weiß aber nicht, wo eigentlich das Problem liegt. Sein Vorgesetzter bezeichnete ihn als seine Geheimwaffe und setzte viel auf ihn. Nach und nach distanzierte er sich aber von dem Angestellten und schenkt ihm kaum noch ein Wort. Der Klient arbeitet mehr und mehr, aber es gibt nicht mehr Feedback.

Im Gespräch kommt heraus, dass der Angestellte es auch seinem Vater immer recht machen wollte und für herausragende Leistungen gelobt wurde. Der Klient entwickelte „im Lauf seiner Lerngeschichte verschiedene Strategien der Annäherung und Vermeidung, die ihm immer zielgenauer das väterliche Interesse und dessen Zuwendung einbrachten“, so die Autoren. Jetzt funktioniert diese emotionale und im gewissen Sinne toxische Überlebensstrategie nicht mehr.

Wir unsere Erfahrungen unser Handeln steuern

Die Autoren erklären sehr klar und exemplarisch, wie sich unser Handeln und Denken auf zwei verschiedenen Ebenen bewegt. „Die Arbeitsweise des Impulsiven Systems ist typischerweise schnell, assoziativ, automatisiert, nicht bewusst und bietet rasch Verhaltensantworten an“, so die Psychologen. Demgemäß greifen wir zur Tüte Chips und der Klient agiert im Umgang mit seinem Vorgesetzten genauso konfliktarm wie mit seinem Vater.

Die Arbeitsweise des Reflexiven Systems hingegen „beruht auf bewusstem Überlegen, Gesetzen der Logik und Sprache“, so die Autoren. Während wir in unserem Alltag zu einem großen Teil eingeübten und erlernten Prozessen folgen, die mehr oder weniger unbewusst sind, hängt das bewusste und auch kritische Nachdenken dem ein wenig hinterher.

Unbewusste emotionale Handlungsmuster verstehen

In dem Ratgeber für Strategisches Coaching zeigen die drei Psychologen ausgehend von verschiedenen Fallbeispielen, wie Embodimenttechniken wirkungsvoll eingesetzt werden, um das Impulsive System zu knacken und Emotionen an die Oberfläche des Bewusstseins zu bringen. So wird dem Klienten bewusst, dass er nicht nur Angst vor seinem Vorgesetzten bzw. vor seinem Urteil hat und deshalb regelmäßig in eine körperliche Starre verfällt. Durch Achtsamkeitsübungen und das bewusste Arbeiten mit dem Körper wird ihm klar, dass er auch Wut und Ärger verspürt. Diese Emotion hatte er sich bisher nicht zugestanden. Erst einmal im Bewusstsein, kann nun die eigentliche Arbeit am Einüben von neuen Verhaltensmustern gestartet werden.

Roter-Reiter-Fazit:

Das Buch stellt verschiedene Embodimenttechniken vor und bietet Methoden und Anleitungen an. Zudem widmen sich die Psychologen der Frage, wie Führungskräfte trotz zunehmender Komplexität gesund bleiben können und bieten Anregungen für die Arbeit in Teams und Gruppen. Ein sehr inspirierender Ratgeber für Coaches und alle Trainer aus dem psychotherapeutischen Feld.

 

Christiane K