Stern des Nordens
Autor | D.B. John |
Verlag | Wunderlich |
ISBN | 978-3-8052-0032-5 |
„Nordkorea, 2010“, da spielt dieser Polit-Thriller, im Ur-Land der Fake-News … Und so im Vorfeld des aktuellen Machthabers in 3. Generation, bis hin zu eben jenem Übergang: Spannend mögliches Geschehen entwickelt und in diesem Thriller glaubhaft umgesetzt.
Entsetzliches Geschehen in Nordkorea
Wie sehr auch und gerade die „Elite“ dort unter Angst leidet, unter der Knute quasi laufend Gehirnwäsche unterzogen, einander wechselseitig ausspionierend, das ahnte Leser schon vorher. Gebrieft etwa durch wiederkehrende Presse-Berichte über Hinrichtung von Mitgliedern der Kim-Familie (Onkel, höchst stehender Funktionär…) oder Ermordung nach Flucht ins Ausland (siehe Bruder…). Doch auch „der Westen“ arbeitet mit Druck: „Undercover im Land der Lügen. Eine tödliche Mission in Nordkorea, eine junge CIA-Agentin auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester. Washington DC, 2010: Zwölf Jahre ist es her, dass Jenna Williams‘ Zwillingsschwester an einem Strand in Südkorea spurlos verschwand.“ Und Informationen dazu werden ihr zugespielt, sie einzufangen – was letztlich klappt, nach mehreren Anläufen: „Als die CIA die frischgebackene Agentin auf eine geheime Mission nach Nordkorea schickt, ist sie fest entschlossen, die Wahrheit über ihre Schwester herauszufinden.“
Wechselnde Perspektiven
… die letztlich zusammen führen: Leser wird ins Leben „des kleinen Mannes“ gezogen. „Ein Dorf in der nordkoreanischen Provinz: Bäuerin Moon kämpft ums Überleben. Als sie ein Hilfs-Paket mit Lebensmitteln aus dem Ausland findet, macht sie den Inhalt auf dem Markt zu Geld. Für ihre Furchtlosigkeit wird sie von den anderen Frauen bewundert, von der Polizei argwöhnisch beobachtet. Als eine der Marktfrauen verhaftet wird, entwickelt sich Moon zur Stimme des Widerstands.“ Dann wieder „die andere Seite“, jene der herrschenden Elite: „Pjöngjang: Anlässlich einer Beförderung wird die Familiengeschichte des Parteifunktionärs Cho durchleuchtet. Denn Karriere machen darf nur, wer über drei Generationen einen tadellosen Hintergrund nachweisen kann. Was dabei ans Licht kommt, lässt den linientreuen Anhänger Kim Jong-Ils alles in Frage stellen, woran er jemals geglaubt hat. Als Cho die Amerikanerin Jenna Williams kennenlernt, ahnt er nicht, dass sie undercover für die CIA in Einsatz ist. Und welche Ereignisse ihre Begegnung in Gang setzen wird …“. Schließlich wird klar, dass diese „Parallel-Welten“ nicht allein dem Leser geschuldet sind, ihm diverse Perspektiven zu ermöglichen. Vielmehr gleiten die verschiedenen Erzählstränge ineinander – geschickt verwoben, da fühlte ich mich an manches Abenteuer von Karl May erinnerte, der eben dies meisterlich verstand.
Mehrere Ausgaben lieferbar
Interessantes Experiment im Buchhandels-Markt übrigens: „Der Rowohlt Verlag stellt die Verwertungsstufen auf die Probe und startet im Herbst ein bislang wohl einmaliges Experiment: Der Wunderlich-Spitzentitel „Stern des Nordens“, ein in Nordkorea spielender Spionagethriller des Briten D. B. John, kommt am 25. September zeitgleich als Hardcover und als Paperback-Version in den Handel.“ [Buchreport online 18.09.18] Man wird sehen, wie sich diese Idee auswirkt. Auf die Verkaufszahlen der jeweiligen Version und auf die Summe daraus … „Diese hochwertig ausgestattete Hard Cover Ausgabe mit transparentem Schutzumschlag enthält einen umfangreichen Anhang mit exklusivem Bonusmaterial zu den Themen des Buchs inklusive vierfarbiger Abbildungen.“ HPR