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Sörensen fängt Feuer

Autor Sven Stricker
Verlag rororo
ISBN 978-3-499-29176-0

„Wer ohne Sünde ist…“ weist als Rück-Titel gleich darauf hin: Hier geht es (auch und u.a.) um Religion … In diesem zweiten Band zum Kommissar mit der Angststörung.

Kindes-Missbrauch?
Wobei das mit dem Feuer metaphorisch gemeint ist, wie sich schließlich heraus stellt: nix Feuerteufel oder so… Vielmehr dies: „Es ist kurz vor Weihnachten. Und ausgerechnet jetzt passiert etwas Schlimmes im sonst so beschaulichen Katenbüll. Dem jungen Ole Kellinghusen läuft mitten in der Nacht eine junge Frau vors Auto: blind, abgemagert, trotz der eisigen Kälte im viel zu dünnen Nachthemd. Jette sagt nicht, wo sie herkommt, sie nennt keinen Nachnamen. Als Kriminalhauptkommissar Sörensen endlich die Adresse herausfindet, eröffnet sich ihm ein Geflecht aus Mord, religiösem Wahn und gut gehüteten Geheimnissen. Und das, wo er doch gerade das Medikament gegen seine Angststörung absetzen will.“ Ein wenig erinnert das an die Wiener Kampusch-Story, doch geht es in diesem Lokal-Krimi um mehr, vertrackter jedenfalls …

Sekten & Co.
Auch wenn die Mitglieder der im Fokus stehenden Freikirche vehement abstreiten, es handele sich um eine Sekte, ist das Handeln von Guru und Mitgliedern doch stark einer solchen ähnelnd. Dass ausgerechnet Ole als potenziellem Schwiegersohn der Kollegin Jennifer im religiösen Diskurs mit einem Protagonisten das eine oder andere auffällt und der Praktikant im Kommissariat durchaus entscheidend zur Lösung beiträgt, ficht Sörensen wenig an. Genauso wenig wie all die Beziehungs-Kisten – seine eigenen und die anderer. Doch, zum Schluss jene schon: Spielen die doch beim üblen Geschehen eine bedeutsame Rolle… Wie immer schwankt der Hauptkommissar außerdem in seiner Rolle als Führungskraft… HPR

Hanspeter Reiter