So würde Hitchcock präsentieren
Autor | Michael Moesslang |
Verlag | sonstige |
Seiten | 288 Seiten |
ISBN | 978-3-86881-298-5 |
Preis | 17,99 |
Witzige Idee, in der Tradition anderer kreativer Verknüpfungen à la Verkaufen mit der Columbo-Strategie von Joachim Skambraks, der sich auch anderen Metaphern-like Übertragungen versucht hat, etwa am Golfen. Michael Moesslang greift Vorgehensweisen des Altmeisters des „suspence“ auf und überträgt sie auf wirkungsvolles Präsentieren. Seine Botschaft im Untertitel ist „Überzeugen Sie mit dem Meister der Spannung“.
Das geht dann in drei Akten, von der Filmidee über das Drehbuch bis zum Set – und lässt so alle miterleben, wie das funktioniert, sein Publikum absolut in Bann zu ziehen. Was naturgemäß vor allem Leser nachvollziehen können, die großes Kino mögen – doch genügt es auch, gerne Spielfilme zu betrachten … Für die Zwischenüberschriften hat der Autor der Metapher angemessene gefunden, siehe (bei Filmidee) Kassengift – Bitte nie wieder B-Präsentationen; And the Oscar goes to … – Preisverdächtige Präsentationen; Spannend à la Hitchcock – Packend präsentieren (13.ff.). Wichtige Botschaften präsentiert Hitchcock als eine Art Logogramm eingestreut persönlich, in rötlich unterlegten Kästen: Leser kann diese Aussagen (und auch Zitate) als Affirmationen aufnehmen.
Doch das ist alles ist Verpackung, eine gelungene. Kern-Botschaften sind höchst ernsthafte Handführungen, exzellent zu präsentieren, siehe S. 56ff. „Meine sieben persönlichen Maximen“. Jedes Kapitel hat seine Zusammenfassung „in aller Kürze“, so dass Leser auf einen Blick auch im kurzen Durchfliegen durchs Buch die Essentials aufnehmen kann. Oder sich beim erneuten Greifen zum Buch gezielt den einen oder anderen Aspekt herausgreift. Sieben Fragen gibt es zum Konflikt, als einem Beispiel eines Sachthemas für den Unternehmensalltag (S. 91f.), „Einstiege mit Spannung“ (S. 131f.) dagegen nur vier, nämlich Suspense, Tension, Surprise und Mystery, die der Autor gleich konkret auf Präsentations-Beispiele überträgt und so für den Leser das Vorgehen des Regisseurs nachvollziehbar (und nachahmbar) macht. S. 154 fasst Kapitel 6 zusammen (Storytelling für Top-Präsentatoren), u.a. so: „Mit Bildersprache und Andeutungen regen Sie das Kopfkino der Zuschauer an. Lücken werden automatisch durch eigene Phantasie und Erinnerungen ergänzt. Überflüssige Erklärungen und Details bremsen dagegen den Freiraum.“
Auch und gerade Storytelling ist Arbeit … Beim konkreten Umsetzen („am Set“) gibt es dann übrigens hierzu die „Regeln zur Bildersprache“ (S. 249ff.), siehe Wahrnehmung – Satzlänge und Betonung – Gegenwart – Direkte Rede. Wie wirke ich in und mit meiner Präsentation, da geht es um nonverbale Signale, siehe Tiefstatus vs. Hochstatus, Checkliste S. 255f. Ein ausführliches Stichwort-Register hilft, vielerlei Bezüge herzustellen – und gezielt Lösungen zu finden. –
Fazit? Hier sei die Geleitwort-Geberin Nina Ruge zitiert: „Dieses Buch ist ein längst fälliger Aufruf an Unternehmen und Präsentatoren, mehr zu wagen: Mehr Leichtigkeit, mehr Farbigkeit, mehr Überraschung – und mehr Entertainment!“.