Skills für Trainer

Auf „Das Train-the-Trainer-Handbuch mit Grundlagen, Übungs- und Reflexionseinheiten für Trainer, Berater, Pädagogen und Dozenten“ bin ich eher zufällig gestoßen: Diesen Verlag hatte ich als für Weiterbildner relevant erst eher indirekt über einen Trainings-Auftrag wahrgenommen J … Und doch fordert der Herausgeber eine starke Alleinstellung für den Band, etwa gegenüber jenem von Michael Birkenbihl. Fokussiert darauf, Kompetenzen zu vermitteln bzw. das Aufnehmen anzuregen statt immer nur den „Übertrainer“ im Blick zu haben, womit Rimser (mit seinen acht AutorInnen) das Birkenbihl´sche Ideal adressiert. Und selbst so daher kommen: „Die Bandbreite [erforderlicher Trainerkompetenzen] reicht von ausführlichen Anleitungen zum Aufbau von Seminaren, Analyse von Kommunikation und Konflikten, Möglichkeiten einer altersgerechten Didaktik über Inhalte wie soziale Kompetenz und Selbstreflexion bis hin zur beruflichen Selbstständigkeit und Vermarktung als Trainer.“ (U4) So findet Leser zum Beispiel „36 Fragen zur erfolgreichen Positionierung“ (S. 67ff.) und wird gleich dazu aufgefordert, diese zu beantworten. Dass es den Autoren darauf ankommt, Grundlegendes wie Weiterführendes übersichtlich und rasch greifbar darzustellen, zeigt sich etwa in den Tabellen S. 97ff. zu „Methoden im Training“: Sozialformen, Wissensaustausch zwischen den Gruppen, Vermittlungs- oder Interaktionsformen (über drei Seiten), Sonderformen und „e-formen“ (CBT, blended learning und WBT) sind aufgeführt, dazu abschließend Feedback. Weiterbildung in Form des TALK-Modells findet sich neben diversen anderen relevanten Modellen S. 163f., diskutiert im Verhältnis zum 4-Ohren-Modell. Will sagen, Methoden und Vorgehensweisen (ergo: Kompetenzen) findet Leser / Anwender eingebettet ins Umfeld mit weiteren, ähnlichen oder eben ganz anderen – und kann sich erinnern, neu informieren oder umstellen. Hilfreich sicher auch der „Konfliktleitfaden für Trainer“ S. 201ff. inkl. Methoden wie „Aufnehmen der einzelnen Perspektiven und Wertungen“ oder „Inventarisieren der Sichtweisen der Beziehung und Forderung“ wie auch „Einleiten konstruktiver Maßnahmen zur Beendigung des Konflikts“. Weiter geht´s, zum Beispiel mit Präsentationskompetenz: Für den Hauptteil (S. 254ff.) gibt es u.a. „Tipps und Tricks um Inhalte spannend aufzubereiten“, erfreulich z.B. „Spielen Sie mit Ihrem Dialekt“ und „Nehmen Sie Ihre Teilnehmer bewusst wahr“. Leser wird hier wie allgemein also aufgefordert, auch verbal … „Reflexive Kompetenz als Lehrstil“ (S. 303ff.) wird als Schaubild gezeigt und ausgiebig erläutert. Ähnlich „Kommunikation in Gruppen“ (S. 326f.), siehe Johari-Fenster, die vier Ebenen der Kommunikation, Teamarbeit, dynamische Balance zwischen Sachebene und psychosozialer Ebene etc. pp. So finden Trainer alle „Kompetenzen eines erfolgreichen Trainers“ gesammelt, ausführlich erläutert und fürs eigene Prüfen wie Entwickeln aufbereitet (wie S. 42 allgemein eingeführt). Also ein Handbuch wie auch ein exzellentes Arbeitsbuch, großformatig angelegt und großzügig im Layout – somit individuell nutzbar, ganz nach persönlichem Wunsche! Ein Desiderat ist obsolet geworden, klassisch ausgedrückt: Neben „den Birkenbihl“ gehört nun „der Rimser“! HPR

Hanspeter Reiter