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Schweinskopf al dente

Autor Rita Falk
Verlag sonstige
ISBN 978-3-423-24892-1

„Es ist angerichtet…“ mit erneut ausgefallenem „Gericht“, nach den Bestsellern der Autorin (übrigens Gattin eines „Provinz-Polizisten“) mit den Titeln „Winterkartoffelknödel“ (hier rezensiert) und „Dampfnudelblues“. Und angerichtet hat der Täter einiges, im Laufe des Geschehens. Dennoch ist auch dieser „Provinzkrimi“ wieder mehr eine Posse, eine sehr unterhaltsame, die nur scheinbar die Provinz aufs Korn nimmt – und so ein neues Genre im Verständnis der Leserschaft festigt, neben Regional- und Lokalkrimis. Es gibt eine Menge zu lachen. Und eine Menge zu verstehen, ist der Krimi doch in einem eher restringierten Code geschrieben, in kurzen Sätzen, durchaus mal unvollständig. Womit die Autorin vielleicht unbewusst anderweitig Anleihen holt, wenn auch nicht derart konsequent, wie dies die Krimis rund um den (Ex-)Kriminaler Brenner tun, geschrieben von Wolf Haas (auch schon hier rezensiert). Doch das ist eine andere Geschichte – womit auch der „Schweinskopf“ endet, um so dem Leser schon mal auf den nächsten Provinzkrimi Appetit zu machen. „Al dente“ sind übrigens zwischendurch Nudeln, genauer: Sie sind es eher nicht, was der Eberhofer-Sippschaft jedoch durchaus mundet. Der Schweinskopf dagegen, der landet im Bett des Richters, was der garnicht witzig findet. Weil nämlich ein Psychopath hinter im her ist, den er verurteilt hat. Und so entwickelt sich eine immer mal wieder provinzielle Geschichte zwischen Niederbayern und Norditalien, mit immer wieder neuen Spannungsbögen, geschickt gesetzt – und abwechslungsreich auch durch die familiären Spannungen der Eberhofers …

Hanspeter Reiter