Schwarze Flaggen
Autor | Joby Warrick |
Verlag | theiss |
ISBN | 978-3-8062-3477-0 |
„Der Aufstieg des IS und die USA“ beleuchtet u.a. die fragwürdige Rolle der US-Administration bei der Entwicklung dieser Al-Quaida-Nachfolge-Organisation. Dem Autor hat das Buch einen zweiten Pulitzer-Preis eingebracht, nach einem ersten als Journalist (der Washington Post, das sei erwähnt). Die schwarze Flagge übrigens ist das Symbol des so genannten Islamischen Staates (in Irak und Syrien) …
Darum geht´s …
Dramatischer Einstieg sorgt für sofortige Aufmersamkeit des Lesers: „Es ist der 4. Februar 2015. Eine Frau wird gehenkt. Zusammen mit anderen IS-Kämpfern hatte sie eine Hochzeitsgesellschaft gestürmt. Bilder von zerfetzten Menschen gingen darauf durch das arabische Fernsehen.“ Daran knüpft der Autor später wieder an – und führt den Leser gleich hinein ins Geschehen: „Warum fühlte sich diese Frau von der Terrororganisation und den Botschaften ihres Gründers Al-Zarqawi angezogen? Warum sind es so viele, die sich dem IS anschließen? Und was hat das noch mit Religion zu tun? Diesen Fragen ist der Reporter und zweifache Pulitzer-Preisträger Joby Warrick nachgegangen, er hat Gefängnisse besucht, mit Beamten, Terroristen und Agenten gesprochen. Warrick fördert dabei Unglaubliches zu Tage: In seiner wegweisenden Reportage beschreibt er die Beteiligung der US-Regierung unter George W. Bush und Barack Obama an der blutigen Karriere Al-Zarqawis! Der Blick auf die Wurzeln des IS zeigt auch, welche neue Kraft – anstelle der Religion – den Terror heute antreibt. Ein packend geschriebener, nuancierter Bericht, der durch Gründlichkeit und Präzision besticht.“
Ausgangspunkt und Finale: Jordanien…
Wechselnde Figuren waren und sind aktiv – und sobald eine Führungs-Riege ausgeschaltet ist, steigt die nächste in den Ring. Ausgangspunkt war Zarqawi, so sieht das der Autor – doch recht bald folgte dann Baghdadi. Der erste hatte seine Heimat Jordanien als Hauptfeind im Blick, der zweite stieß dann ins syrische Macht-Vakuum. Mehr oder weniger mit initiiert durch die USA mit unsicherer Vorgehensweise: Müssen wir rein? Was macht Assad? Wie unterstützen wir die Opposition? Nachvollziehbar, nach wieder kehrenden Traumata wie Vietnam, Afghanistan, Irak … Leser bilde sich ein eigenes Urteil, Material dafür ist mehr als genug geboten. HPR