Schwarzbuch WWF
Autor | Wilfried Huisman |
Verlag | Gütersloher Verlagshaus |
ISBN | 978-3-579-06675-2 |
Sehr umstrittenes Buch, im Sinne des Wortes: WWF versuchte lange, es gerichtlich verbieten zu lassen – denn es geht um „Dunkle Geschäfte im Zeichen des Panda“. Wer das Buch liest, versteht rasch, warum der „World Wildlife Fund vor Nature“ sich so vehement gegen seine Inhalte gewehrt hat, übrigens letztlich ohne wirklichen Erfolg: „Der Vergleich beinhaltet unter anderem, dass verschiedene Passagen des Buches „in einer neuen Auflage modifiziert formuliert werden“, so der Verlag: Bei den zu verändernden Textstellen handele es sich nur um „Detailformulierungen, die in Abstimmung aller Beteiligten nun unmissverständlich dargestellt werden“. … Diese Veränderungen tangieren jedoch den Hauptvorwurf des Buches nicht, betont das Gütersloher Verlagshaus, dass der WWF als Umwelt-Organisation eine viel zu große Nähe zu Industriekonzernen aufweist, die maßgeblich für gravierende Umwelt-zerstörungen mitverantwortlich sind.“ (zitiert nach Börsenblatt.net 25.07.2012) Da geht es um Tiger in Indien (u.a. S. 36), deren Bestand letztlich stärker gefährdet, weil bestehende Strukturen mit Ureinwohnern zerstört werden und eine Art Freiland-Zoo entsteht. Um die Rolle westlicher Promotoren wie Grzimek oder auch den niederländischen Prinzgemahl Bernhard: Er „hinterließ ein politisches Erbe, das in Teilen bis heute Stil und Innenleben des WWF prägt, zum Beispiel sein Faible für Geheimgesellschaften. So gründete der Prinz …die WWF-Geheimloge, den Club der 1001“ (S. 96). Berichtet wird über scheinbare „nachhaltige Lachszucht“ (etwa S. 80), die keine ist. Oder von „Großen Afrikanischen Primaten-Expeditionen“ (S. 119f.), vom WWF in Reservaten angeboten, für deren Entstehen Pygmäen ihr angestammtes Gebiet verlassen mussten. Eine Fülle von Themen, die der Autor vorher bereits in einem Dokumentations-Film aufgearbeitet hat, mithilfe vielerlei Interviews und sonstiger Kontakte zu (ehemaligen) WWF-Mitarbeitenden. In einem Film den der WWF ebenfalls versucht hatte, zu vermeiden. Lesen Sie also in diesem Buch voller (mehr oder weniger) überraschender Wahrheiten. Um mehr zu wissen über diese scheinbar umweltrettende Organisation: „Herzzerreißende Werbeplakate mit traurigen Elefanten, Tiger-Projektionen an Wolkenkratzern oder Werbespots über hungernde Orang-Utans – der WWF weiß sich zu vermarkten. Das Ergebnis: jährlich etwa 500 Millionen Euro Spendengelder. Umfragen zufolge ist der niedliche Panda eine der glaubwürdigsten Marken weltweit. Zu Recht?“ (Umschlagtext) Bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil! – HPR