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Scharfe Munition

Autor Ken Bruen
Verlag Polar
ISBN 978-3-910918-10-8

Anscheinend das Finale mit und für Inspektor Brant, Misanthrop und Gestalter seiner eigenen „Gerechtigkeit“, ziemlich noir wieder mal, auf rund 200 Seiten.

Brant as Brant can
…ist also geboten, Wut auf ihn natürlich inkl.: „Inspektor Brant ist zurück in SCHARFE MUNITION, dem siebten Roman in Ken Bruens Londoner Krimiserie. Im Laufe der vielen Jahre, in denen Inspektor Brant seine eigene hässliche Art der Polizeiarbeit auf die Straßen im Südosten Londons brachte, hat sich der brillante, aber harte Polizist einige Feinde gemacht. Als ein verrückter Schütze, der von unbekannten Personen angeheuert wurde, in einem örtlichen Pub ein Magazin voller Kugeln in Brant hineinpumpt und ihn um sein Leben ringen lässt (aber widerlich wie immer), fragen sich seine Kollegen im Trupp, wie sie reagieren sollen. Brants alter Partner Inspektor Roberts, der Mann, der ihn vielleicht am besten kennt, fragt sich, warum nicht schon vor Jahren jemand den hasserfüllten Detektiv erschossen hat. In Ken Bruens SCHARFE MUNITION werden sie alle herausfinden, dass die Antwort ganz einfach ist: Wenn sie Brant verfolgen, sollten sie ihn verdammt noch mal besser gleich beim ersten Mal töten – denn wenn sie es nicht tun, werden sie nicht dableiben wollen, um herauszufinden, was als nächstes passiert.“ Und das ist alles ziemlich happig, voller „Rassismus, Frauenhass und Korruption“, wie Anthony J. Quinn sein Nachwort titelt (S. 199ff.), arg zutreffend…

Ums Überleben
…geht es also für Brant – und für einige Personen mehr, für die das mal mehr, mal weniger gut klappt: So auch für einen jungen Mann, der unschuldig des „happy-slapping“ verdächtigt wird, einer fürchterlichen neuen „Mode“, zu Hatespeech & Co. leider bestens passend (S. 72 usw.). Wie auch zu übergriffigen Banden, zu deren Abwehr sich auch noch eine Bürgerwehr bildet (S. 108ff.), bei der die vorhin genannten Stichworte nur zu sehr „zusammen passen“, Polizist inkl. – und diverse Tote in der Folge, bei allen Beteiligten, uff…Alles in allem ein gelungener Mix aus Spannung, noirigem Fast-Horror, vielerlei Lokalkolorit – und im Grunde einem Gesellschaftsbild heutigen Englands. Fazit: lesen! Und sich vielleicht gar genötigt sehen, auch die vorigen Brant-Krimis zu besorgen  … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter