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Qualität von Weiterbildungsmaßnahmen

Autor Alfred Töpper (Hg.)
Verlag wbv
ISBN 978-3-7639-5045-4

„Einflussfaktoren und Qualitätsmanagement im Spiegel empirischer Befunde“ wurden in diversen Studien untersucht und zudem bereits vorhandene (und Literatur dazu) in einer Art Meta-Studie aufbereitet. Wobei die eigens aufgesetzte „eigene“ Studie daran krankt, dass die Fallzahlen recht gering sind: Wie die Autoren (und der Hg.) selbst mehrfach anmerken, lassen sich die Ergebnisse deshalb kaum sinnvoll interpretieren. Sie sind wohl auch im Sinne von „Desiderata“ zu verstehen, will sagen: Da ist noch weiter zu forschen! Geboten werden QM-Systematiken mit direktem Bezug auf Weiterbildner, Perspektive: Institute, Trainer, Teilnehmer. Dabei bleibt die ISO 9001 im Blick, deren grundsätzliche Kern-Vorgabe betont wird: Abgeleitet ist etwa die AZWV für öffentliche Aufträge – und das System des DVWO (siehe Grafik S. 63, Erläuterung S. 62f. und 69). Betont wird die Bedeutung der Taxonomie, die sich in dieser konsequenten Form offenbar ausschließlich im DVWO-Modell wieder findet, übrigens maßgeblich entwickelt von Hardy Wagner (GABAL-Gründer) und Helga Scholz (u.a. GABAL-Mitglied – und Leiterin FK Qualität im DVWO). „Einflussfaktoren auf die Qualität von (Weiter-)Bildung“ findet Leser extrahiert (S. 40ff.), fokussiert auf berufliche Aus- und Weiterbildung, wobei Schule und Hochschule Einfluss habe, so die Autoren. Aus der eigenen Studie werden Einflussfaktoren operationabel vorgestellt, etwa mit einem Trainerprofil als Muster (S. 92), erläutert in zusammen fassenden Ergebnissen und Interpretationen (auch für die anderen Perspektiven). Letztlich geht es immer darum, welchen Einfluss welcher Faktor auf den Erfolg einer (Weiter-)Bildungs-Maßnahme hat. Interessant dazu u.a. in 9.4 Diskussion diese Aussage (S. 110ff.): „In den durchgeführten Analysen mit den teilnehmendenseitig erfassten Variablen zeigte sich eine Reihe interessanter Befunde. Dabei fiel zunächst einmal auf, dass die meisten dieser Variablen einen Einfluss auf die Zufriedenheit der Teilnehmenden haben und nur in wenigen Fällen auf den Lern- und Transfererfolg.“ Was auch damit zu tun haben mag, dass dort eine Lücke klaffen kann: Schließlich gibt es Teilnehmende, denen es an intrinsischer Motivation mangelt, die also „geschickt“ wurden. Und andere, deren Erwartungen innerhalb einer Teilnehmer-Gruppe stark abweichen … Diverse Tabellen und Grafiken schaffen exzellente Überblicke, siehe etwa „Schulungs- und Begleitmaterialien: Empfehlungen für Schulungsunterlagen“ (S. 171) oder S. 136 das „Prozessbild der Einflussfaktoren: Blöcke“, das auch die statistischen Werte für Praxis-Relevanz beinhaltet. Derlei wird wieder gespiegelt auf die QM-Systeme, etwa auch jenes des DVWO. Hierbei wird (S. 144f.) auch wieder expressis verbis auf die „Kompetenz-Pyramide“ verwiesen: „Die kognitiven und affektiven Taxonomien beinhalten auf ihren jeweils zweiten Stufen das „Verstehen“ (kognitiv) und „Reagieren“ (affektiv). Damit kann durchaus im Kontext der Lehrenden-Rekrutierung auch die Empathie der Lehrperson angesprochen werden.“ Was die Autoren als entscheidenden Faktor im Einfluss des Trainers sogar auf den Lern-Erfolg identifiziert haben. Weiter: „Ferner offeriert das DVWO-Modell den Bildungsträgern auch die Möglichkeit, affektive Taxonomien organisationsspezifisch auszufüllen.“ Das hatten die Initiatoren beim DVWO speziell berücksichtigt, um so den einzelnen Mitglieds-Verbänden des Dachverbandes ein Anpassen an eigene Vorgaben zu ermöglichen: Immerhin gibt Methoden- und übergreifende Verbände … Wie auch immer, hilfreich ist diese Abhandlung allemal. Sie mündet schließlich auch (transferorientiert ;-) !) ins (vorm „Ausblick“) abschließende Kapitel 14 „Impulse für die Anwendung von Qualitätsmanagement“ (S. 179ff.), mit konkreten Ableitungen für Anbieter und Trainer. Und kann zusätzlich hilfreich sein beim weiteren Entwickeln von einerseits Zertifizierung wie auch Akademisieren der Trainer-Berufe via DVWO! HPR

Hanspeter Reiter