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Planspiele in der beruflichen Bildung

Autor Ulrich Blötz (Hsg)
Verlag sonstige
Seiten 280 Seiten
ISBN 978-3-7639-1114-1
Preis 44,90

Mehrere 100 Simulationen seien nun in Deutschland im Einsatz, berichtete mir Prof. Kellner begeistert bei einer kurzen Begegnung am Rand der Zukunft Personal in Köln, einer Wiederbegegnung nach mehreren Jahren: Er war Keynote-Speaker bei einem unserer jüngeren GABAL-Symposien. Planspiele sind letztlich Simulationen, die heutzutage meist als Software daher kommen. Dass es auch (noch) anders geht, zeigt der Seitenblick dieses „aktuellen Planspielkatalogs 2008“ auf klassische – Brettspiele! Leser / Nutzer findet eine umfassende Auswahl mit Darstellung von Konzepten, Lernarrangements und Erfahrungen in der Anwendung. Und mehr als das, etwa „Grundzüge eines Planspieldidaktik“ für die „Planspielintegration in berufliche Lernkonzepte“ (S. 45):

  • Die didaktischen Möglichkeiten eines Planspiels lassen sich besser erschließen, wenn es in größere Lehr-/Lerneinheiten integriert ist…
  • Unternehmensplanspiele eignen sich besonders, das Wissen einzelner Lehrgangsfächer miteinander zu vernetzen…
  • Planspiele sind grundsätzlich offen für die Integration weiterer Lernsequenzen und –methoden in den Spielablauf…

Die Details sind über die beigefügte Heft-CD-ROM zusätzlich elektronisch zu erschließen, direkte Links erleichtern dann die vertiefte Recherche enorm. – Ich fühlte mich stark an frühere Zeiten erinnert, als ich – gerade frisch selbstständig mit eigener Direktmarketing-Agentur – 1984 am Planspiel MARGA teilnahm, zusammen mit meinen KollegInnen: Für mancherlei Vermittlung von Wissen wie von soft-skills durchaus überlegenswert, jenseits von Rollenspielen wie auch „reinen“ Spielen zur Anregung von Kreativität und Lockerheit. Heute geht das Ganze noch stärker in die (just-in-time)-Interaktivität, Serious Gaming als starke Fortentwicklung von Computerspielen hat mit „Gaming Simulation“ als state of the art auch das Training erreicht. So der Ausblick (S. 263):

„Die große Anzahl aufwändiger Simulationen sozialer Prozesse für Bildungszwecke sowie der ungehemmte Entwicklungsdrang sind Beleg für den Bedarf an simulationsgestützten Lernmedien. Planspiele haben als alternative Lernwelten für schulisches Lernen gute Chancen, in der nicht technischen Fachbildung eine neue handlungsorientierte Lernkultur durchzusetzen.“ Vom Wissen zum Handeln also…

Übrigens wird es beim diesjährigen (2009) GABAL-Symposium als Teilnehmer-Slot die Darstellung virtueller Lernwelten geben, angestoßen von der Regionalgruppe Franken (Helga Scholz), siehe www.kreativ.weiter.bilden.gabal.de! – HPR

Hanspeter Reiter