Opfergrube

Weil erschienen in der Reihe „Darmstadt-Krimis“, ist dieser hoch spannende Roman wohl dem Genre der Lokal- oder Regional-Krimis zuzuordnen. Wobei er weit mehr bringt als das: Da gibt es umfassenden (und durchaus einiges klar stellenden!) Einblick ins Burschenschaft-Wesen, Erinnerungen an das Unwesen der Hexenverbrennungen und weitere offenbar bestens recherchierte Bestrebungen, die der Autor exzellent in eine verwobene Geschichte integriert. Stückchen für Stückchen, Scheibchen für Scheibchen eröffnet sich dem Leser ein schwer entwirrbarer Thriller rund um eine Rache, die beim Showdown völlig klar erscheint – und die Frage durchaus stellt, wer nun Opfer ist und wer Täter. Menschliches, Allzumenschliches und Unmenschliches kommen zusammen. Und die beteiligten Kommissare haben eigentlich genug daran zu tun, mit ihren eigenen, verschobenen Leben klar zu kommen: Auch da tun die was, wie sich letztlich heraus stellt … Schon der Einstieg macht klar, wie es um die „Opfergrube“ bestellt ist, sodass Leser einerseits gespannt auf neue Aufklärung wartet – und zugleich mehr weiß als die Aufklärer im Krimi. Und der Löwe auf dem Cover? Seine Rolle wird auch klar … Viel „Vergnügen“! HPR

Hanspeter Reiter