Open Space Technology
Autor | Harrison Owen |
Verlag | sonstige |
ISBN | 978-3-7910-3134-7 |
Dieser grundlegende „Leitfaden für die Praxis“ liegt nun in 2. Auflage vor, aktualisiert und erweitert. Das ist gut, ist doch die Idee inzwischen ein Vierteljahrhundert „alt“ und die deutsche Ausgabe stammt aus dem Jahr 1997. Wobei die Botschaft des Autors eindeutig ist, siehe seine Widmung: „Für all die Menschen auf der ganzen Welt, die Open Space gemeinsam mit mir geschaffen haben: Danke für die Reise!“. Geeignet schon ab fünf Teilnehmern bis hin zu 2.000 – da liegt die mögliche Anwendung deutlich diesseits von „Großgruppen-Methode“, als die OS häufig apostrophiert wurde. Lösungsorientiert geeignet sieht Harrison Owen OS vor allem dann, wenn Sie / Ihre Organisation dies müssen / wollen:
- Komplexe Probleme schnell lösen
- Schwierige Konflikte einvernehmlich klären
- Grundlegend Neues denken – und umsetzen.
Im Laufe dieses leicht verständlichen und höchst praxisverbundenen Bandes liefert der Autor Antworten auf Fragen wie diese: Wie wird eine OS-Konferenz vorbereitet? Was ist in Hinblick auf Teilnehmer, Ort und Zeit der Veranstaltung zu beachten? Welche Hilfsmittel sind erforderlich? Schritt für Schritt wird Leser in die Praxis eingeführt:
5 Voraussetzungen werden konkretisiert (S. 16):
- Eine konkrete Fragestellung
- Ein hohes Maß an Komplexität
- Diversität bezüglich der Beteiligten und ihrer Ansichten
- Wirkliche Leidenschaft (den Menschen liegt etwas an der Lösung) – und mglw. auch wirkliche Konflikte
- Ein Problem, das am besten schon gestern gelöst worden wäre (enormer Handlungsdruck).
Die Checkliste für OS beinhaltet auf S. 45ff. u.a. auch „Die Wand“, eine freie nämlich im Konferenzraum, vor der die Teilnehmenden in maximal drei Reihen stehen können, um sich über die Themenangebote zu orientieren. Und natürlich kommen „die vier Grundsätze“ zu Ihrem „Recht“ (S. 73):
- Wer immer kommt, es sind die richtigen Leute
- Was immer geschieht, ist das einzige, was geschehen kann
- Es fängt an, wenn die Zeit reif ist
- Vorbei ist vorbei.
Und dazu „das eine Gesetz“ – der zwei Füße …
Entscheidend ist aus Owen´s Erfahrung die klare Einführung in die Vorgehensweise und die Bereitschaft, wirklich alles geschehen zu lassen; dazu bringt er eine Reihe von Beispielen auch mit „crucial moments“ und wie er die Lösung erlebt hat. Entscheidend auch die Eröffnung des Marktplatzes, über dessen Angebote dann die Workshops entstehen, vielleicht auch zusammen gelegt oder differenziert, je nach Entwicklung: Führung – Vision – Gemeinschaft – Management in neuer Betrachtung? Jedenfalls in anderem Erleben …
Dies ist die Botschaft des „Erfinders“, der O-Ton. Dazu gibt es viele parallele Entwicklungen aus der – würde man heute vielleicht sagen – „crowd“ …