One-way-ticket ins Paradies
Autor | Joseph Incardona |
Verlag | Lenos |
ISBN | 978-3-03925-002-8 |
A bissal Fantasy, a bissal Horror – so kommt dieser „Thriller noir“ daher: Scheinbar endlich dem mehr oder weniger tristen Alltag entronnen, kommt die family quasi vom Regen in die Traufe…
Sozial-Satire? Horror??
Geradezu dystopisch, was sich der Autor hier hat einfallen lassen – durchaus als Blick in eine allzu nahe Zukunft zu verstehen: Was steckt hinter dieser güldenen Fassade eines Ferien-Ressorts? Sekte – Drogen – gar Gaia-artig die Insel selbst? Derlei Gedanken kann sich Leser rasch machen, reist die Geschichte doch rasch in kurzen Episoden auf den Plot zu, je aus der Sicht eines der Protagonisten der 4köpfingen Familie, sehr klassisch Vater-Mutter-Tochter-Sohn… So verläuft die Story, kurz gefasst: „Iris surft auf den Websites von Ferienresorts, als sie plötzlich eine Mail erhält: „Vergessen Sie alles, was Sie meinen über Ferien zu wissen. Die Insel Ihrer Träume hat Sie längst in ihr Herz geschlossen, Iris.“ Genau das, was sie braucht: Ehefrau des gestressten Bankiers Paul Jensen und Mutter zweier Kinder, langweilt sie sich am Ufer des Genfersees und sehnt sich nach entspannendem Urlaub. Doch schon bei ihrer Ankunft auf dem Flugplatz bemerkt die Familie Jensen, dass im versprochenen Paradies einiges faul ist…“. Doch der Kämpfer Paul und sein hochbegabter Sprössling suchen einen Ausweg und scheinen ihn zu finden. Andererseits – der Titel?!
Genre-Mix
„One-Way-Ticket ins Paradies“ ist Thriller und Sozialsatire zugleich. Incardona spielt geschickt mit Paranoia und Psychose und stellt das Streben nach Glück um jeden Preis in Frage. Nervenkitzel garantiert. Nach dem Erfolg von „Asphaltdschungel“ ist „One-Way-Ticket ins Paradies“ [von mir auch hier rezensiert] der zweite Roman noir von Joseph Incardona, der auf Deutsch erscheint. Und hat das Zeug für mehr – die Ideen mögen sprießen! – Unterhaltsam wie verstörend, gut 300 Seiten „sanfter“ Horror – lesen! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de