Nie wieder Stapel
Autor | Nicole Sehl |
Verlag | Wiley-VCH Verlag |
Seiten | 286 |
ISBN | 978-3527506873 |
Wirklich gut organisierte Menschen bewundere ich, doch ich zähle nicht dazu. Meist erkaufe ich mir meine gelungene Organisation mit viel Aufwand. So schwanke ich zwischen dem Vermeiden des Themas „Organisation“ oder ich suche mehr oder minder gezielt nach Abhilfe.
Letzteres kam mir kürzlich in Form eines Buches auf den Tisch. „Nie wieder Stapel!“, das ist ja schon ein großes Versprechen, das mich sehr neugierig machte. Mittlerweile habe ich das Versprechen geprüft – und bin angetan. Die Autorin legt ein fast schon erfrischendes Buch vor. Es geht nicht um Zeitmanagement, nicht darum, noch mehr in die zur Verfügung stehende Zeit zu quetschen, sondern es geht darum, das Chaos in Schach zu halten und Stress zu vermeiden.
Sehl beschäftigt sich ausschließlich mit Ordnungsprozessen und Abläufen. In fünf Kapiteln und diversen Unteraspekten wird ausgemistet, sortiert, geordnet, organisiert und terminiert. Jedes Kapitel beginnt zunächst mit einer „erlebten“ Geschichte, die den Alltag eines Beratungskunden bzw. sein Problem simuliert. Darauf reagiert Sehl mit Erläuterungen und Tipps zur Abhilfe.
Da findet sich als Oberbegriffe die Themen „Ausmisten“, „terminieren“, „notieren“, „ordnen“, sie begrenzt das „Horten von Arbeitsmaterialien“ und organisierte Büros und Schreibtische. Ja, es hat ein wenig von einem Tausendsassa, dieses Buch – oder das zugrunde liegende System, doch es ist einfach und übersichtlich.
Sind die Tipps nachvollziehbar? Ja, eindeutig. Viele der Probleme kenne ich seit Jahren, viele habe ich auf ähnliche Weise gelöst, das werden Sie bei der Lektüre vorstellen. Ich fand viel Bestätigung und konnte neue Erkenntnisse da zugewinnen, wo ich mit meinen Problemlösungen an Grenzen stieß oder auch nicht wirklich konsequent handelte. Manche Tipps lassen mich als Leser durchaus auch zweifeln (z.B. das Thema Zettelwirtschaft), doch bei näherer Betrachtung ist das vorgeschlagene Verfahren logisch, vernünftig und auch fehlerarm. Wenn man es konsequent umsetzt.
Aus diesem Blickwinkel kann ich „Nie wieder Stapel!“ tatsächlich empfehlen, auch den bislang hoffnungslosen Fällen.
Übrigens liest es sich wirklich gut. Ich hatte es in weniger als vier Stunden durch.