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Moonfire

„Die legendäre Reise der Apollo 11“ erscheint zum 50. Jubiläum… Und da wurden gleich Erinnerungen wach, an eine wohl auf ewig unvergessliche TV-Nacht bei einem Freund, da es uns selbst damals an einem Fernseher mangelte: Verpixelte Bewegtbilder in S/W, höchst spannend, von der Mond-Umkreisung bis zur Landung – und schließlich den ersten Schritten eines Menschen auf dem Mond. Der legendäre (wohl weniger spontane, dennoch höchst wirksame) erste Satz von Neil Armstrong: „That’s one small step for (a) man, one giant leap for mankind.“ Naja, für die US-Amerikaner jedenfalls, die damit den schmachvollen Rückstand im Erobern des Weltalls gegenüber der Sowjetunion ein für allemal vergessen machten …

Von der Vision in die Mission
…kann Leser die NASA begleiten, auf der Grundlage raschen Abgreifens von Raketen-Knowhow aus Deutschland durch die Amerikaner. Umgesetzt u.a. von Wernher von Braun, der diesen Triumph ja noch miterleben konnte. Initiiert durch John F. Kennedy und einem seiner berühmte(ste)n Sätze: “I believe that this nation should commit itself to achieving the goal, before this decade is out, of landing a man on the moon and returning him safely to the earth.” Gesprochen vor dem US-Kongress am 25. Mai 1961, tatsächlich umgesetzt binnen acht Jahren. Viele Tests inklusive, auch missglückte: „Es gilt vielen als der wichtigste historische Moment des 20. Jahrhunderts: Nach zehn Jahren Tests und Training unterstützt von einem Stab aus 400.000 Ingenieuren und Wissenschaftlern und einem Milliarden-Budget schoss am 20. Juli 1969 die bis dato stärkste Rakete aller Zeiten Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins auf den Mond.“ Ein besonderer Moment, der naturgemäß „auf ewig“ besonders bleiben wird. Selbst wenn die geplanten Mars-Projekte realisiert werden – das erste Mal auf einem anderen Himmelskörper als Moment ist bereits erlebt …

Norman Mailer special
Der Autor ist ebenfalls ein besonderer, der einzige mit einem doppelten Pulitzer-Preis, für Belletristik und für Sachtext. Er hat es geschafft, den besonderen Zauber einzufangen: „Niemand fing die Mission, die Männer und die Maschinen besser ein als Norman Mailer, der damals für die Zeitschrift LIFE berichtete. Seine packende Reportage weitete er später zu dem brillanten Buch Auf dem Mond ein Feuer aus… Illustriert wird der Band von Hunderten der besten Fotografien aus den Schatzkammern der NASA, dem LIFE-Archiv sowie weiteren Zeitschriftenarchiven. Sie dokumentieren die Entwicklung der Raumfahrtbehörde und der Mission, das Leben in der Kommandokapsel und auf der Mondoberfläche sowie die begeisterten Reaktionen der Welt auf den Erfolg des Unterfangens.“ Doch ist das ein Meisterwerk vieler Väter (und Mütter), denn „Bildlegenden führender Apollo-11-Experten erläutern anhand von Zitaten aus dem Logbuch, Interviews mit den Astronauten sowie zeitgenössischen Publikationen die Geschichte und die Wissenschaft hinter den Aufnahmen. In einer stimmungsvollen Einleitung lobt Colum McCann Mailers brillanten Schreibstil, dem es gelingt, „die Wissenschaft der Raumfahrt… das Gewicht des historischen Moments… die mythologischen Anklänge“ in Prosa zu verwandeln.“ Gegliedert in vier Teile, lässt dieses gewohnt exzellent ausgestattete TASCHEN-Coffeetablebook den Leser miterleben, wie es zu dieser ersten Mondlandung kam – und welche Konsequenzen sie hatte: I Die Psychologie / der eiserne Kern der Astronauten. II Über den Ursprung des Feuers / Ein Traum vom Angesicht der Zukunft / Eine Reise zum Mond / Die Fahrt nach unten. III Die beiden Seiten des Mondes / Die größte aller Wochen / Ein Tag im Weltraum und noch ein Tag. IV Das Zeitalter des Wassermanns / Die Welt ist unendlich größer / Ein Begräbnis am Meer. Fast 350 Seiten voller informativer Texte und herrlicher Bilder, teils gar als Ausklapp-Tafel = vier Seiten im Großformat (x2 = 8 Seiten!). Vor allem beeindruckend: die Bilder vom Mond!

Sehnsuchtsort Mond
Wenn man bedenkt, dass nach bald 50 Jahren nun erst wieder ein Wettlauf begonnen hat, u.a. mit Landungen und Lande-Versuchen auch chinesischer, gar indischer Programme… „. „Die letzte bemannte Mond-Mission liegt 45 Jahre zurück: Am 11. Dezember 1972 landeten zum letzten Mal Menschen auf dem Mond. Bei der Mission „Apollo 17“ waren Eugene Cernan und Harrison Schmitt drei Tage auf der Mondoberfläche unterwegs. Insgesamt betraten zwischen 1969 und 1972 zwölf Menschen den Mond.“ (CHIP, 27.01.2018) Gerade mal ein Dutzend also – mit welchem wirklichem learning? Anyway, dieser Band macht deutlich, warum der Mond solch ein Sehnsuchtsort ist! Und mit all den Informationen wird auch nachvollziehbar, warum Wissenschaftler wie auch Science-Fiction-Autoren derart viel Hoffnung hegen, ein Siedeln auf dem Mond möge vielerlei Probleme auf der Erde lösen helfen, siehe Mineralien und Ausweich-Quartiere… Man wird sehen! Die nächsten Mondlandungen sind ja zumindest mal im Gespräch  …www.dialogprofi.de www.gabal.de