Mediennutzung als Zeitallokation
Autor | Wolfgang Seufert/Claudia Wilhelm |
Verlag | Nomos |
ISBN | ISBN 978-3-8487-1093-5 |
Mit (Untertitel) „Zum Einfluss der verfügbaren Zeit auf die Medienauswahl“ ist hier eine wissenschaftliche Arbeit vorgelegt, die in ihren Aussagen durchaus für „Hinz und Kunz“ im Business Relevanz hat: Je nach dem, welche Zielgruppe(n) ich anspreche, z.B. als Freiberufler oder Selbstständiger mit einem KMU, 1. Wieviel Zeit haben diese Menschen (im Durchschnitt) zur Verfügung, sich medial zu beschäftigen, 2. Wie verteilt sich dann jeweils (durchschnittlich) jene Zeit auf welche Medien? Denn „Entwickelt wird ein Modell der Medienwahl, das in Analogie zur mikroökonomischen Konsumtheorie Mediennutzung als Aufteilung knapper Zeitressourcen auf Mediennutzungs- und nicht-mediale Aktivitäten sieht. Mittels Strukturgleichungsmodellen werden der Einfluss verfügbarer Zeit auf die Nutzungsdauer von Mediengattungen und die Stärke von Substitutionsbeziehungen zwischen alten und neuen Medien geschätzt.“ (U4) Bestätigt findet (auch) Laien-Leser, was vielerorts kolportiert wird: Je höher die Bildung, desto breiter die Mediennutzung. Und: je mehr Mediennutzung in der Breite, desto mehr Internet-Nutzung. „Insgesamt ist festzustellen, dass ich ähnliche Präferenztypen auf jedem Freizeitniveau herausbilden. Bei höheren Freizeitmengen zeigen sich allerdings zwischen Clustern Unterschiede im Hinblick auf den Nutzungsanteil der jeweils dominanten Mediengattung: Bei den TV-Sehern und Radionutzern geht der Nutzungsanteil des präferierten Mediums bei zunehmender Freizeit zurück, d.h. es lässt sich ein gewisser Sättigungseffekt beobachten. Beim Internet und der Zeitung ist dies nicht der Fall, ihr Nutzungsanteil bleibt mit zunehmender Freizeitmenge weitgehend stabil“, das heißt: nimmt absolut zu! (S. 93) Interessant, wenn auch bestätigend, was andere Veröffentlichungen zumindest andeutet; so konkret ist das vorher in der Rezeptionsforschung (so nennt sich übrigens die Reihe, in der dieser Berichtsband erschienen ist, als No. 30) offenbar nicht untersucht worden. Dennoch bleibt es Leser unbenommen, eigene Rückschlüsse zu ziehen! Das Material jedenfalls ist da. Zu beachten bleibt, dass gerade Medien-Verhalten über die verschiedenen Rollen hinweg ähnlich ist, die jemand einnimmt, ob nun gerade als consumer oder im business … HPR