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Männer lassen sie nicht los

Autor Vera Wagenvoort
Verlag Selbstverlag
ISBN 978-3-000-79939-6

Alles Lanzarote oder was? Die Autorin fühlt sich dort offenbar a bissal zuhause, ist das doch schon der zweite Coaching-Roman, den sie dort spielen lässt… Mit gut 300 Seiten, unterhaltsam wie auch zum Nachdenken auffordernd! Es geht um „eine Frau, die sich aus den Fängen toxischer Beziehungen befreien muss, um ihr wahres Selbst wiederzufinden“, um die Autorin selbst zu zitieren…

Life-Work-Balance
…ließe sich mit „?!“ fragend wie empfehlend als Dach über die Handlung stülpen: Geht es doch darum, dass die Protagonistin Ausgleich zwischen beruflichen Herausforderungen einerseits und privatem Glück auf der anderen Seite herzustellen versucht. So schaut´s aus: „Nach einer schmerzhaften Trennung sucht Lydia einen Neuanfang fernab des Alltags als Animateurin in einem Clubhotel auf Lanzarote. Die berufliche Chance verspricht nicht nur einen traumhaften Sommer, sondern auch neue Begegnungen – und vielleicht auch eine neue Liebe? Erst verliebt sie sich in den kleinen Ludwig und später in dessen Vater, den charismatischen Anton. Doch was als glückliche Romanze begann, wird bald von ständigen Anschuldigungen und dem manipulativen Einfluss von Tonis Eltern überschattet. Lydia fühlt sich immer unglücklicher und fragt sich: Ist sie schuld an diesem Drama oder ist es Anton, der sie gezielt manipuliert?“ Quasi typisch für vielerlei Situationen von Beziehungs-Stress, bis hin zu toxischen Relationen…

Selbst-Reflexion und Einbeziehen anderer
…wird helfen, Stichwort: Coaching, natürlich auch und gerade als professionelles Begleiten zu bedenken! Doch hier läuft´s schlicht auf privater Basis, wenn Freundinnen einbezogen werden: „Im Austausch mit ihren Freundinnen entdeckt Lydia die zerstörerische Macht des Narzissmus und beginnt, Wege zu suchen, um sich zu befreien. Denn nachdem sie sich unsterblich verliebt hat, findet sie sich plötzlich zwischen den subtilen Manipulationen ihrer Schwiegereltern und ihrer neuen Patchwork-Familie wieder. Während sie verzweifelt nach einem Job sucht, um ihrer neuen Rolle als Stiefmutter gerecht zu werden, kämpft sie auch gegen die Zweifel an ihrer Beziehung zu Toni. Als die verzwickten Beziehungsverhältnisse ans Licht kommen, wird ihre Liebe auf die Probe gestellt. Muss sich Lydia entscheiden, ob sie den Herausforderungen des Lebens und der Liebe standhalten kann – oder ob sie alles verliert, was sie sich aufgebaut hat?“ Wobei vielerlei Situationen klar übergriffig rüber kommen, bis hin zu (psychischem) Missbrauch und arger Manipulation: Lydia beweist eine Engelsgeduld, wenn ihr auch im wahren Alltag hoffentlich früher „der Kragen platzen“ würde… Daran sollten auch Ausflüge à la Neuschwanstein wenig ändern (S. 148ff.)  …

So kann Coaching funktionieren!
Wieder ein feines Beispiel (nach dem Vorläufer Frauen lassen ihn nicht los) für belletristisches Vermitteln von Sach-Inhalten, also unterhaltsames Fortbilden – für Persönliches Wachstum wie auch zukunftsorientiertes berufliches Sichern … Und Weiterbildner finden vielerlei Anregendes, siehe etwa Team-Building (u.a. S. 40ff.), Umgehen mit Zielgruppen (hier Kinder: S. 90f.) – und mit privaten Change-Situationen (S. 225 etc. pp.). Natürlich kommt auch das Thema „Bewerbung“ ins Spiel, eine der Kern-Kompetenzen der Autorin als Begleiterin (S. 176f. usw.)… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter