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M

Autor Friedrich Ani
Verlag Droemer
ISBN 978-3-426-19953-4

„Ein Tabor-Süden-Roman“ sagt im Untertitel gleich, dass es um eben jenen Ermittler (jetzt: Detektiv, früher: Kommissar) geht. „M“ steht für Menetekel – und/oder auch für Mia, eine weitere handelnde Person, kaum Metapher fürs bayerische „Mia san mia“: Das hat zwischenzeitlich der FC Bayern München für sich vereinnahmt, mit 1860 München wird das kaum jemand in Verbindung bringen. Gefällt mir übrigens weniger, dass „die 60-er“ mit rechtem Milieu einvernahmt werden – ich bin einer der treuen Fans. (Auch hier: Obwohl – wenn man die Geschichte während der Nazi-Zeit in München betrachtet …) Womit das Thema geklärt ist: Es geht um die rechte Szene, es geht um Kindesentführung und um Mord und Totschlag. Es geht ums Verhalten von Frauen in jenen Kreisen genau so wie um jenes von V-Leuten: Bei wiederkehrender Diskussion um NPD-Verbot und (Fehl-)Verhalten staatlicher Kräfte bei den NSU-Morden ein top aktuelles Thema! Beleuchtet wird auch der Umgang verschiedener Staatsorgane unter einander wie auch zu externen „Dritten“ … Doch letztlich geht es um Menschen, seien es die Detektive und ihre Geheimnisse, seien es „die Rechten“, siehe Mia. Einiges davon erschließt sich dem Leser rasch, Dramaturgie, Plot und „Showdown“ sind spannend inszeniert. So ist „M“ weit mehr als ein Lokalkrimi, als der er durchaus auch daher kommen könnte: Steht dieses „M“ vielleicht sogar für München? Dabei kommen auch Starnberg und ein Weiher außerhalb ins Spiel … Auch der „Süden-Krimi“ lohnt sich – im Zentrum steht erneut – Süden. HPR

Hanspeter Reiter