Lexikon des systemischen Arbeitens
Autor | Wirth/Kleve Hsg. |
Verlag | sonstige |
ISBN | 978 3 89670 827 4 |
Ein Blick in die „141 Grundbegriffe“, erarbeitet von „89 der renommiertesten Praktiker, Forscher und Lehrenden im deutschsprachigen Raum“ (Vorwort) lässt den vorgebildeten Leser nicken und ab und zu erstaunt nachschlagen, etwa wenn er das Wort „Arbeitslosigkeit“ liest. Im Vorwort erläutern die Herausgeber auch solche vermeintlich exotischen Begriffe: Die Auswahl der Begriffe sei „willkürlich“, aber nicht „beliebig“; sie deckten die Bereiche von Praxis, Methodik und Theorie ab – entlang der Anforderungen systemischen Arbeitens. Zudem sei das „der jetzige Stand (…) mehr als unzureichend“, weil sich weitere Systembegriffe zur Aufnahme geradezu andienten wie etwa „Information“ „Wissen“, „Umfeld“.
Kurzum: Ein Lexikon – das wissen seit Brockhaus und erst recht in actu seit Wikipedia – ist ein unabschließbares Projekt. Dennoch ist das Lexikon einen Stellplatz im Regal wert.
In einer hochkonzentrierten Form werden zu Schlüssel- bzw. „Grundbegriffen“ aus Praxis, Methodik, Theorie im Rahmen eines einheitlichen Schemas (aber unterschiedlicher Ausführlichkeit) vorgestellt: Kurzdefinition, Herleitung, Beschreibung/Erklärung, weiterführende bzw. vertiefende Literatur. Um die kondensierten Ausführungen zu verstehen, ist Vorwissen zum Teil nötig, zum Teil hilfreich; erst recht, wenn es darum geht, den je theoretischen, ideologischen oder konzeptuellen Bias von Einträgen zu erkennen. Mit systemischem Denken und systemischer Theorievarianten wenig vertraute können sich, auch wenn der Eintrag wenig Verstehen ermöglichen sollte, anhand der Literaturhinweise und dem Verweis auf andere Stichworte entlang hangeln – sie finden reichlich Material für erhellende Lektüre. Zudem ist der Anhang sehr instruktiv: Er bietet deutschsprachige Nachschlagewerke, Zeitschriften und Webseiten, die in Richtung der drei Kategorien Praxis, Methodik und Theorie weiterhelfen und – ebenso wie das Konzept Lexikon heute ein ständiges Weiterentwickeln ist – genau dies dem Leser ermöglichen.
Bitte ins Bücherregal stellen! Hanspeter Reiter, www.dialogprofi.de