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Letztes Spiel Berlin

Autor Olaf Kühl
Verlag Rowohlt Berlin
ISBN 978-3-737-10075-5

… nimmt mit dem Titel Anleihe bei der erfolgreichen TV-Serie „Letzte Spur Berlin“, hat ansonsten allerdings damit wenig „am Hut“ – von der Lokation mal abgesehen. Weit davon entfernt, ein Lokalkrimi zu sein, nimmt der Thriller viel mehr die Geheimdienste ins Korn – Spionage-Roman wäre also das passende Genre.

Berlin, Berlin…
… sie fahren nach Berlin, um sich dort umzusehen: Ein etwas anderer Ermittler ist in diesem Krimi unterwegs – und „Der Reiseleiter Konrad Mauser gerät ahnungslos in das Getriebe einer Geheimdienstaktion in Berlin. Die CIA hält ihn für den Mörder eines russischen Überläufers, was ihn zum Untertauchen zwingt. Als Konrads bester Freund Pawel – gebürtiger Pole, Nietzsche-Spezialist und eher nur mit einem Bein im Leben stehend, nichts von Konrad hört, macht er sich auf die Suche. Dabei lernt er die siebzehnjährige Jana kennen, die in ihm einen romantischen Helden sieht und den gemeinsamen Nachforschungen Schwung verleiht. Beide ahnen nicht, dass sie im Visier der CIA stehen, die in einer Abhöraktion aber nur das Drama von Pawels erkaltender Ehe beleuchtet und deshalb umso misstrauischer wird. Als eine erneute Obduktion den Mord zum natürlichen Tod umqualifiziert, zeigt auch der Geheimdienst Spaltungserscheinungen: Der junge Agent Cowley argwöhnt, dass ein politisches Attentat vertuscht wird – und ermittelt auf eigene Faust weiter.“ Es geht um Identitäten-Tanzerei, Folter – und Berlin gestern und heute: Ein wenig Lokalkrimi ist das also durchaus! Und doch um viel mehr, nämlich: Ukraine, Russland, USA: „Olaf Kühls glänzender literarischer Politthriller erzählt, wie eine kleine Fehldeutung der CIA das Leben mehrerer Menschen in Berlin auf den Kopf stellt – mit unabsehbaren Folgen.“ Spannend und eher das Gegenteil von den Autors Namen  … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter