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Lernlust

Autor Peter M. Endres/Gerald Hüther
Verlag murmann
ISBN 978-3-86774-290-0

„Worauf es im Leben wirklich ankommt“, darüber diskutieren ein Top-Manager (Ex-ERGO, selbst als „Testimonial“ in TV-Spot im Einsatz) und ein Hirnforscher, der sich besonders viel mit Lern-Themen befasst: Zu jedem Thema äußern sie sich in drei Perspektiven. Zunächst „Was wir wissen“, gefolgt von „Darüber müssen wir reden“ und mit Ausblick in „Was wir behaupten“. Es schließt sich ein Praxis-Beispiel an, wie das Formulierte umgesetzt und ausgelebt werden könne, ergo: bereits wird. Jeweils mit Verlinkung via QR-Code – schade allerdings, die URL fehlt … In diesem Sinne befassen sich die Autoren mit Themen wie (Auszug): Einzelkämpfertum ist gut. Beziehungsfähigkeit und Gemeinsinn sind besser! Oder Pflichterfüllung ist gut. Hingabe und Leidenschaft sind besser! Insgesamt acht dieser Erkenntnisse bekommt Leser serviert, und zwar in durchaus kontroverser Diskussion. Was das mit Lernen zu tun hat (zu tun haben kann), dafür mag dieses eine Beispiel genügen, vonseiten Gerald Hüther (S. 55): „Das reicht mir nicht, um diese Hingabe zu wecken. Erstens muss ich etwas davon verstehen, bevor ich mich für etwas begeistern … kann. Zweitens muss ich das Gefühl haben, dass ich etwas gestalten kann. Und drittens muss es für mich einen Sinn ergeben.“ Daraus lässt sich einiges zu Führungskultur ableiten, was dann von Peter Endres dazu kommt. Auch der Wandel via Generation Y (oder ist´s Z?) kommt ins Gespräch, siehe etwa S. 92. Interessiert habe ich Herrn Endres´ Beispiel zu Kundenberatern zur Kenntnis genommen: Im Telefonmarketing habe er 1978 ein freies, flexibles Umgehen mit Gesprächs-Leitfäden erlebt, womit ein Eingehen auf den Partner viel besser möglich geworden sei (S. 141). Das allerdings darf er sich auch für 2014ff. wünschen, immer voraus gesetzt, es kommt noch zum persönlichen Dialog am Telefon (siehe mein Heragon-Kartenset zu Telefonmarketing!). – Zum Hintergrund, zitiert nach dem Kölner Stadtanzeiger: „In einer Berghütte unterhielten sich die Autoren tagelang – über Chancen und Zwänge in der Arbeitswelt, über neues Lernen und Potenzialentfaltung bei Schülern und Studenten und über ihre eigenen Karrieren. Die zentrale Frage lautete: Auf was kommt es in Schule, Universität und Arbeitswelt wirklich an? Diskutieren Sie mit den Autoren über aktuelle Erkenntnisse aus Neurowissenschaft und Arbeitswelt sowie ihre kontroversen Thesen und Handlungsempfehlungen.“ Persönlich erleben konnten Interessierte die beiden Herren im Gespräch, zusammen mit den Moderatoren Jörg Wagner (Stv. Chefredakteur Wirtschaft, KStA) und Andreas Grosz (Rotonda) u.a. am 08. April 2014, 19.00 Uhr im Rahmen der Kölner Wirtschaftsgespräche, einer Initiative von Kölner Stadt-Anzeiger und Rotonda Business-Club. Vielleicht auch bald mal ähnlich in Ihrer Nähe? Ansonsten: Buch lesen! HPR

Hanspeter Reiter