Skip to main content

Lehrer der Zukunft

Autor Struck / Würtl
Verlag sonstige

 172 Seiten
ISBN 978-3-89678-622-7
Preis: 24,90 Euro

 

Beinahe täglich neue Nachrichten rund um PISA-Schock und Gewalt an Schulen? Natürlich spielen die Rahmenbedingungen eine entscheidende Rolle. Doch das Nutzen längst bekannter (etwas anderer) Methoden hängt letztlich an der Person des Lehrers – und seiner Persönlichkeit. Was und wie GABAListen evt. beitragen können, den „Lehrermarkt“ zu bedienen, war etwa beim Jahres-Symposium 2007 eines der Themen. Und was sagen die Autoren dazu, unter der Überschrift: „Lehrer müssen heute weit mehr leisten, als nur Wissen zu vermitteln: … mit weniger Belastung einen zukunftsweisenden Unterricht zu gestalten.“ Ein bunter Reigen tut sich auf, vor dem Hintergrund von Überforderung und schlechter Schulausstattung. Eine zentrale Aussage (Kap. 9, Gebildet, verbildet, fortgebildet?, S. 68): „Die neue Stärke von Lehrern muss sein, als Lernberater Kindern beim Selbstlernen helfen zu können und die optimalen Lernbedingungen von Schülern durch Wissen über die Zusammenhänge von Lernen und Hirnphysiologie, Ernährung, Bewegung, Spiel, Entlastung, Gewalt- und Suchtprävention, Elternarbeit sowie Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit, aber auch durch Wissen über sinnvolle Größen und Dosierungen von Bezügen, Reizen und Gegengewichten schaffen zu können.“ Uff! Dazu tragen die Suggestopäden bei (www.dgsl.de), dafür gibt es die gut besuchten Methodenkongresse (www.methodenkongress.de) usw. Zu schaffen in der Freizeit, teils auch noch selbst zu bezahlen, worüber sich ein alter Schulkamerad von mir beklagt, seit langem in der Erwachsenenbildung tätig (Abitur 2. Bildungsweg, Abendgymnasium). Schon mit Kleinigkeiten sind wichtige Schritte zu tun, das zeigen die Autoren mit konkreten Beispielen auf (siehe etwa S. 84f.). Und betonen, dass beim Curriculum anzusetzen sei – womit wir bei soft skills landen: „Erkundungskompetenz, Konfliktfähigkeit, Informatik oder Medienerziehung…“; STUFEN unseres GABAL-Gründers Prof. Dr. Hardy Wagner hat genau das zum Ziel (www.stufenzumerfolg.de). „15 Gebote des Lernens“ bieten die Autoren (auf S. 119ff.), basierend auf „Was sagen uns die Lernpsychologen?“. Die innere Vorbereitung des Lehrers wird betont, „Ein Lehrerbild für das 21. Jahrhundert“ vorgestellt (S. 158ff.), darin: „.. die sich mehr als organisierende Coaches verstehen denn als Anwälte eines fragend-entwickelnden Unterrichts, den das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung… „Osterhasenpädagogik“ schimpft…“. So weit, so gut. Natürlich ist „besser gesagt als getan“. Tun müssen die Betroffenen, die Beteiligte sind. Dafür muss ich Beteiligt-Betroffener erst einmal wissen, was sinnvoll ist: Ziele. Struck / Würtl leisten einen entscheidenden Beitrag. – Das Thema wird GABAL e.V. lange weiter beschäftigen, auch in Kooperationen wie mit dem BDVT (www.bdvt.de) und im Rahmen des Dachverbandes DVWO (www.dvwo.de). Dass Sichtweisen und Zielsetzungen im Grund alt bekannt sind, zeigen auch die Veröffentlichungen von Prof. Hartmut Hentig, von denen ich einige für GABAL-impulse rezensiert habe (beltz-Verlag).

Hanspeter Reiter