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Leckerland ist abgebrannt

Autor Manfred Kriener
Verlag Hirzel
ISBN 978-3-7776-2815-8

„Ernährungslügen und der rasante Wandel der Esskultur“ hat der Autor sorgsam recherchiert und seine Erkenntnisse leicht verständlich aufbereitet – und nur zu klärend …

Mensch, Ernährung, Industrie
…ist eine heutzutage eng verwobene Dreiheit, die im Auge behalten sollte, wer seiner Gesundheit Gutes tun will: „Es brodelt in unseren Küchen. Manfred Kriener steht am Herd und misst Koch und Köchin den Puls. Dieses Buch ist kein Ratgeber. Es sagt nicht, was wir essen sollen oder dürfen. Stattdessen serviert es ein Informationspaket, damit der Verbraucher als Souverän über seinen Teller sich kompetent orientieren und selbst entscheiden kann. Nach seinen eigenen Wertmaßstäben. Dieses Buch ist ein Sparringspartner für nachdenkliche Verbraucher.“ Essen 4.0 hat dabei viel mit Social-media zu tun, mit Foodporn und der (Un-)Sitte, sich übers Essen zu positionieren und zu präsentieren…

Was ist drin?
Doch dann geht es konkret ans (kaum mehr!) Eingemachte! Vegan oder zellulares Fleisch, Fleisch an sich & Fisch, ob wild oder (heute meist) Aquakultur. Und natürlich im Zusammenhang damit um Bio und um Öko… Wichtige Erkenntnisse lassen sich ableiten, denn „es wird hierzulande zwar pausenlos über Ernährung geredet, aber oft fehlt es an Wissen und Beurteilungsvermögen. In dieser unübersichtlichen Gemengelage informiert dieses Buch darüber, was wir jeden Tag essen, aber lieber nicht so genau wissen wollen. Es informiert, ohne den Sirenenton der Alarmisten, über die rasante Veränderung unserer Esskultur in dichter Informationsschreibe und mit humorigen Zuspitzungen, für die der mehrfach ausgezeichnete Autor bekannt ist.“ Also kommen natürlich auch Zucker und Superfood ins Blickfeld…

Wie könnte man sich (besser) ernähren?
Das ist letztlich das Thema, also weniger Fertiggerichte und Junkfood, mehr frisch Gekauftes und selbst Verarbeitetes. Und was ist mit „Superfood“ und Wirkung von Weihn? „Wer dieses Buch gelesen hat, geht mit anderen Augen einkaufen. Es schult Skepsis und Kompetenz der Leser, damit sie nicht auf die oft dubiosen Speiseempfehlungen und -moden hereinfallen. Es ist auch ein Buch gegen Ernährungsfanatismus und für selbstbewussten Genuss.“ Also eher ein Plädoyer fürs bewusste Ernähren, frei von ideologischen Vorgaben, sehr angenehm! Wenn auch das abschließende Kapitel (vorm Epilog) einen Finger in die Wunde legt: „Bevölkerungswachstum, Hunger und brennende Regenwälder“, doch auch dies Gedanken anstoßend statt zu predigen. Die deutlich über 200 Seiten (inkl. Anmerkungen und hilfreichem Register) lohnen sich! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter