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Krankenhaus geht besser

Autor Jochen A. Werner
Verlag medhochzwei
ISBN 978-3-98800-148-1

„Vier Bausteine für eine effiziente und menschliche Versorgung“ beleuchtet der Autor fundiert und (auch und gerade!) für Laien durchaus nachvollziehbar auf mehr als 200 Seiten. „Nach mehr als 40 Jahren Erfahrung als Arzt und Klinikmanager ist Prof. Dr. Jochen A. Werner heute nicht nur ein großer Kritiker der deutschen Krankenhauslandschaft, sondern vor allem eines: KI-Pionier und treibende Kraft der dringend notwendigen Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens“ – eine treffliche Expertise also!

Vier Komponenten identifiziert
…zur Gestaltung des Krankenhauses der Zukunft. Im Zentrum steht der Aufruf, „digitale Transformation zu wagen, um Raum für mehr Menschlichkeit im Gesundheitswesen zu schaffen. Was ist die größte Herausforderung der aktuellen Gesundheitsversorgung in Deutschland? Prof. Dr. Jochen A. Werner hat darauf eine klare Antwort: Es braucht dringend mehr Menschlichkeit im System. Sein Ziel: die Kleeblattklinik – ein auf den Menschen fokussiertes Krankenhaus, das die traditionelle Rolle als nachgelagerte Reparaturwerkstatt hinter sich lässt und sich stattdessen als Partner der Patienten versteht. Diese vier Komponenten sind maßgebend für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung: Smart, Green, Economic und ganz besonders Human. Wenn diese Bereiche sinnvoll ineinandergreifen und Digitalisierung als Grundlage für ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit genutzt wird, entstehen Synergien. Diese machen die Medizin – auch im Krankenhaus – humaner, leistungsfähiger und finanzierbar.“ Wenn denn die vier Komponenten sinnvoll und zielführend ineinander greifen…

So kann´s gehen!
„Prof. Dr. Werner ordnet gesamtgesellschaftliche Herausforderungen wie den demografischen Wandel, die Klimakrise und den Umgang mit künstlicher Intelligenz in den Kontext „Gesundheitswirtschaft“ ein. Entlang der vier Kernbereiche seines Konzepts zeigt er auf, welche Maßnahmen ergriffen und wie Prozesse miteinander verzahnt werden müssen. Anschaulich beschriebene Beispiele aus seiner Wirkungsstätte – dem Universitätsklinikum Essen, das sich seit 2015 kontinuierlich in Richtung Smart Hospital entwickelt – ergänzen die prägnant formulierten Aspekte der Kleeblattklinik. Für Leser, die sich einen schnellen Überblick verschaffen möchten, bietet jedes Kapitel am Ende eine kompakte Zusammenfassung der Kernaussagen.“ Doch auch mitten im Text verbergen sich scheinbar nebensächliche Aspekte, die doch mit entscheidend sind, siehe etwa „Proporz-System“ vermeiden (S. 104), „Künstlerische Therapie“ (S. 164f.) als ergänzend/alternativ – oder die „Patient Journey“, wie sie human(er) werden kann (S. 188ff.). Voila, „auf dem Prüfstand stehen nicht nur krankenhausinterne Abläufe, auch die Gesundheitspolitik nimmt Prof. Dr. Werner in die Pflicht. Seine Forderung: ein neues Mindset – mehr Transparenz, Mut zur Innovation und Risikobereitschaft, weniger lamentieren und mehr machen. „Krankenhaus geht besser“ ist ein praxisnaher Leitfaden für alle, die an der Entwicklung eines modernen und zukunftsfähigen Gesundheitssystems interessiert sind.“ Bin hin zu zwei abschließenden und zusammen fassenden Betrachtungen: Einmal das Kleeblatt-Spital (statt –Klinik, von den Schweizer Nachbarn übernommen, S. 197ff.) plus Schluss-Gedanken mit einem dezidierten Ausblick (S. 209ff.). HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter