Kommunikative Inklusion
Autor | Andreas Bornhäußer |
Verlag | Schaeffer-Poeschel |
ISBN | 978-3-7910-6566-3 |
„Anleitung zum respektvollen Miteinander in Unternehmen und Gesellschaft“ bietet der Autor kompakt auf deutlich über 100 Seiten.
Verstehen, um Verständnis zu entwickeln
…für andere und mit anderen, „auf Augenhöhe“, wie es so neudeutsch heißt, also statt von oben herab oder mit Seitenhieben! Eine Kollegin hatte mich gefragt, wie ich das Buch denn finde? Meine Antwort (in einer eMail): Naja, unterm Titel „Kommunikative Inklusion“ verkauft er Führungsstile, Persönlichkeits-Modelle & dergl. mehr – was durchaus in sich stimmig ist: Verständnis für andere u.a. durch Verstehen von einem selbst… Und so kann Inklusion denn auch (besser) funktionieren, oder? Also, besinnen auf Basics… Und das mag so gehen: „In einer Welt, die sich stetig verändert, ist erfolgreiche Kommunikation ein entscheidender Schlüssel zum Gelingen von Zusammenarbeit und gemeinschaftlichen Prozessen. Das Buch zeigt, wie bedeutend es ist, in Unternehmen und der Gesellschaft einen respektvollen und wertschätzenden Umgang zu fördern. Der Autor eröffnet einen umfassenden Einblick in die Dynamik von Sprache als wichtiges Instrument der Inklusion und führt konkrete Ansätze zur Förderung einer offenen Dialogkultur vor. Das Buch beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Vermeidung diskriminierender Sprache und dem bewussten Einsatz inklusiver Kommunikation ergeben. Anhand praxisnaher Beispiele wird aufgezeigt, wie kommunikative Barrieren überwunden und Vielfalt konstruktiv genutzt werden können. Ob es um die Anpassung von Führungsstilen in Zeiten disruptiver Veränderungen, die Implementierung von New-Work-Konzepten oder die Rolle persönlicher und kultureller Hintergründe in der Kommunikation geht – dieses Buch bietet praxisorientierte Lösungswege für eine Zukunft, in der alle eine Stimme haben. Ein unverzichtbares Werk für alle, die einen Wandel hin zu echtem Miteinander gestalten wollen.“ Neugierig gemacht hat mich u.a. SCIL-Profile (neben DISG & Co., S. 5eff.) mit Lingua, Sensus, Corpus und Intellektus (sic!), bestätigt die Frage-Arten (S. 68ff., erfreulich: öffnend statt „offen“ etc.!), erinnert das GRID-Konzept (S. 76ff.), angeregt die Perspektive „in der Weiterbildung… im Arbeitsumfeld“ (S. 94ff.) plus „kurze Interventionen in Wb.-Veranstaltungen integrierend“ (S. 104ff.).
Zwischen Eiertanz und Goldgrube
…bewegt sich, wer „konsequent“ gendert, um damit – nun, wirklich „alle“ zu erreichen?! Einerseits erschwert all das häufig das Lesen und Verstehen, ist eher Bremser als Motivator fürs Weiterlesen, das ja doch erhofft, wer eine Botschaft formuliert. Andererseits bietet (böte?!) die deutsche Sprache gut bekannte Varianten – z.B. „Wer einen Auftrag erteilt, darf … erwarten“ statt „Auftraggebende…“ oder „Auftraggeberinnen und Auftraggeber“. Derlei habe ich u.a. beim Entwickeln des überarbeiteten/teils völlig neu formulierten Berufskodex des Forum Werteorientierung in der Weiterbildung 2025 eingebracht, bei dem auch GABAL e.V. Mitglied ist… Doch der Autor liefert erfreulicher Weise einen anderen Ansatz: Was bedeutet Führung in Zeiten des Anwendens von New Work, einem eigentlich schon seit Jahrzehnten bekanntem Konzept? Drei Kapitel sind geboten, zwischen Einleitung und Zukunft: Ausgangslage, Orientierungshilfe und Kommunikative Inklusion als Conclusio, darin Persönlichkeitsinventare, Fragen vs. Vorurteile und … können/dürfen/wollen. Entscheidende Impulse für Selbst-Reflexion liefert der Autor u.a. grundlegend, wenn er Begriffe wie Diskriminierung und Manipulation daran erinnert, dass deren negative Bedeutung noch recht frisch sei (S. 13 plus 17 Gründe, 76). Voila, kompakt und auf den Punkt gebracht, anregend auch durch vielerlei Visualiserungen: nutzen! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de